nachdem ich das Inernet einmal wegen Radlastwaagen quergelesen und auch hier im Forum manch nützlichen Tip erhalten habe, nahm ich Mitte der Woche einmal Kontakt mit der Firma Reich in Wissenbach auch und stellte per Mail einige Fragen, die auch recht schnell vom Verkauf beantwortet wurden. Die Firma Reich beliefert keine Endkunden, sondern Großhändler. Es ergab sich aber ausnahmsweise die Möglichkeit ein Vorführ- und Testmodell der Reich Radlastwaage bis 1.500 kg zu erhalten. Dieses gab es natürlich nicht umsonst, sondern nur ein paar Euro günstiger. Der normale Verkauf erfolgt über den Einzelhandel.
Die Preise liegen so ab 163 Euro (http://www.carafun.de) aufwärts.
Die Waage selbst ist orange (das Modell bis 1000 kg ist gelb) und wiegt ca. 1 kg - ist also noch handlich genug für unterwegs.
Ich konnte mir die Waage gestern dann abholen und auch noch einige Worte mit dem Herrn Baumeister wechseln, der mir meine Fragen und Bedenken geduldig beantwortete.

Heute ging dann das Testprogramm los. Nachdem heute morgen noch einmal eine Änderung an unserem Stützensystem vorgenommen wurde (Dank an Bernd Feuring) habe ich auf der Heimfahrt das Womo bei einer Firma mit viel gut Zureden wiegen lassen (geeichte Waage). Das Ergebnis war (Tank 90%, Frischwasser 50%, 2*Gasflasche voll, 1 Fahrer, Womo-Grundausrüstung eingeräumt): VA: 1.630 kg, HA: 2.025 kg, Gesamt: 3.655 kg.
Max Gewichte sind: VA: 1.950 kg, HA: 2.300 kg, Gesamt: 4.250 kg. Nach dieser Messung also noch Luft: VA= 320 kg, HA= 275 kg, Summe 595 kg.

Dann zu Hause die Reich-Waage aktiviert und erst einmal das Programm auf Wohnmobil-Messung umgestellt. Es sind drei Messprogramme möglich (Anhänger+Stützrad, Doppelachser-Anhänger+Stützrad, Wohnmobil). Auf dem Beipackzettel ist eine recht genaue Anleitung vorhanden, nach der jeder mit der Waage umgehen können sollte. Die Tips von der Firma Reiche waren noch: gleich hohes Brett auf die gegenüberliegende Seite des Messpunktes und gaaaanz langsam drüberfahren und nicht anhalten.


Ich habe dann erst einmal drei Durchgänge mit den Vorderrädern gemacht, um mal die verschiedenen Ergebnisse zu sehen.
Dann zweimal das ganze Fahrzeug mit VA+HA
Dann noch zweimal das ganze Fahrzeug mit montiertem Rollerträger incl. Beladung.
Vom Ergebnis her gab es bei den ersten Versuchen schon Abweichungen teilweise ganz schön hoch >100 kg.
Aber ich musste mich erst einmal an die Waage gewöhnen und nach mehreren Anläufen lagen die Meßergebnisse recht dicht beieinander (Abweichung zwischen 10-35 kg). Man sollte wirklich gleichmässig und langsam über wie Waage fahren. Der Untergrund sollte möglichst eben sein (kein Split und erst recht kein Gras - kleiner Scherz).
Mein Fazit aus dem Kauf der Waage:
- die Waage ist zu gebrauchen, wenn man erst einmal sich mit ihr beschäftigt und ausprobieren kann (meine Nachbarn mussten das heute einfach mal ertragen)
- die Messtoleranzen gehen soweit in Ordnung
- der Preis ist mir eigentlich ein wenig zu hoch um für "mal eben zu messen", aber nicht zu hoch, wenn man auf Nummer sicher gehen will
- eine unsinnige Funktion ist meiner Meinung nach das seitenweise Anzeigen des Gewichtes - Achsweise ist besser, aber man kann ja auch mit dem Reifen hinten links anfangen anstatt mit vorne links - dann passt das auch
- ich habe trotz Heckträger an der HA noch 110 kg Luft und an der VA 340 kg Luft. Den Wiederspruch zur Berechnung der VA-Entlastung bei einer gegebenen HA-Belastung (Excel-Formel) muss sich noch versuchen aufzudecken, weil das tatsächlich ermittelte Gewicht und das errechnete voneinander abweichen. Aber das werde ich morgen angehen.
Jetzt geht es grillen....
Grüße
Andi