Hallöchen
Ich war mit oben genanntem Womo im Urlaub und habe einen kleinen Testbericht geschrieben. Wer es sich antun will.
hier klicken
Viele Grüße
Brady
Eingefügter Testbericht ..... nochmals vielen Dank für dein Einverständniss !
Test Hymer-Car 322
Ich möchte hier mal einen Testbericht über das Hymer Car 322 zur Niederschrift bringen.
Vorweg vielleicht ein paar Anmerkungen. Ich bin kein professioneller Autotester oder Caravaning-Spezialist. Daher mögen mir diejenigen Leute, die dies von sich behaupten können, Aussagen, die nicht 100% zutreffend sein mögen verzeihen, und mir diese Fehler mitteilen, damit ich sie berichtigen kann.
Los geht’s.
Erste Besichtigung. Sieht ganz schön klein aus für ein Wohnmobil, aber dafür muss es ja sehr wendig sein, eigentlich...... Ein Fiat Ducato mit langem Radstand und 120 PS (5,99m). So sind die Eckdaten.
Sieht wirklich schick aus für ein Wohnmobil. Schöne Farbe und recht „schnittig“ mit dem Frontspoiler und so. Übersichtlich, und wie zum fahren gebaut.
Nicht so wie diese Reisebusartigen Wohnmobile. Ich kann mich noch nicht so sehr mit den sehr speziellen Wohnmobilen anfreunden, die so ein riesiges Armaturenbrett haben auf dem unser Hund spazieren gehen könnte. Das finde ich dann doch sehr gewöhnungsbedürftig und ich habe schon 40-Tonner Sattelzüge gefahren, die meines Erachtens übersichtlicher sind. Aber ich schweife ab.
Das Hymer Car 322 fährt sich wirklich wie ein PKW (fast) jedenfalls. Nun aber zum wichtigsten eines Wohnmobil’s, das Innenleben. Der erste Schock.
Das BETT!!! Ich dachte schon, das wird nix für mich, da es quer zum Auto eingebaut ist und recht kurz aussieht. Also probe liegen. Das passt doch gut. Ich bin so um die 1,85m und habe keinerlei Probleme und muss nix einziehen. Also zum schlafen schonmal super. Aber nur für 2 Personen. Das vordere „Notbett“ ist wohl eher was für Kinder. Ein Erwachsener wird’s da sicher nicht lange aushalten. Noch etwas zum Thema schlafen.
Die Befestigung der vorderen 3 Fensterabdeckungen ist ja wohl ein Witz. Die Druckknöpfe gehen so schwer das einem die Finger wehtun. Meine Frau hat nicht einen einzigen Druckknopf zubekommen. Hat man die Druckknöpfe alle irgendwie zubekommen kriegt man sie kaum wieder ab. Entweder reißen sie aus dem Stoff aus oder aber die Gegenstücke die im Fahrzeug verschraubt sind reißen sich los. Mir sind 2 Druckknöpfe entgegengefallen deren Schraube nur im Dachhimmel verschraubt war und in keinem Stück Blech. Wie das halten soll ist mir ein Rätsel.
Ansonsten ist alles was man erwartet an Bord. Kleine Küche mit 2 flammigen Gasherd, der allerdings nur für kleine Töpfe geeignet ist. Eine Minispüle, (muß man eben den Wasserhahn hochklappen beim abwaschen), auch kein Problem, und ein großer (für die Platzverhältnisse) Kühlschrank mit Gefrierfach.
An der Miniküche fällt als erstes auf, das die Glasabdeckung nicht arretiert werden kann und schon bei leichteren Bewegungen zum zufallen neigt, das kann unter Umständen auch zu Scherben führen.
Die Schubfächer in der Miniküche gehen teilweise sehr schwer zu. Allerdings nicht alle, manche gehen wunderbar leicht. Auch die Verarbeitungsqualität erreicht nicht ganz das erwartete. So sind einige Abdeckleisten zu kurz abgeschnitten und angebracht.
Die Nasszelle ist klein und zweckmäßig, aber wohl eher was für kleine schmale Leute. Duschen dürfte aufgrund der Platzverhältnisse wohl eher eine akrobatische Meisterleistung werden. Aber da wir sowieso immer auf Campingplätzen übernachten ist das auch kein Thema. Hauptsache die Notdurft zwischendurch ist gesichert.
Stauräume sind wider Erwarten in großer Zahl vorhanden.
Wir hatten am Anfang Angst, das der Platz knapp wird, aber es waren bei Abfahrt noch leere Fächer vorhanden.
Was mir persönlich fehlt ist ein etwas größeres Fach, wo man z.B. Angelausrüstung oder Campingstühle verstauen könnte.
Bei den oberen Staufächern ist im Klappmechanismus soviel Kraft dahinter, wenn man die Klappen beim öffnen nicht festhält, knallen die Klappen gegen den Autohimmel. Eins von beiden gibt dann sicher mit der Zeit nach.
Die Fenster sind gut zu bedienen, wenn ich auch immer ein bissel Angst habe vor diesen kleinen Plastikhebelchen, das ich sie nicht abbreche. Allerdings ist auch hier etwas zu bemängeln. Was nützt der beste Insektenschutz am Fenster, wenn das Fenster nicht an der Karosserie anliegt. Das Fenster ist gerade und die Außenhaut des Fahrzeugs abgerundet. Da entsteht an den Seiten der Fenster ein Spalt von über einem Zentimeter. Wenn das Fenster geöffnet ist und der Insektenschutz heruntergezogen wird, können alle möglichen Krabbeltiere den Seiteneingang benutzen. Und das ohne sich zu ducken.
Das betrifft alle Fenster, Schiebetür und Hecktüren. Also Insektenschutz nicht vergessen.
Auch die Rasselgeräusche der Fensterkonstruktion nervt während der Fahrt irgendwann. . Das ist verbesserungswürdig. Die Dachfenster sind allerdings hervorragend. Aber auch hier könnte man noch ein wenig an der Verarbeitungsqualität feilen.
Die Maßhaltigkeit der Bettunterkonstruktion verdient auch etwas mehr Zuwendung, da hier scheinbar auch etwas nachlässig gearbeitet wurde. Oder soll das so sein?
Der Klapptisch ist ein wenig wackelig, aber man kann gut daran essen und arbeiten.
Die elektrische Anlage, die Gasanlage und die Heizung funktionieren perfekt. Bei der Heizung hätte man vielleicht am Thermostat mit Gradzahlen arbeiten können statt mit Strichen, was die Einstellung erleichtern würde.
Zum Fahren mit dem Hymer-Car 322.
Die Basis des Fahrzeuges ist ein Fiat Ducato 120 Multijet mit langem Radstand.
Wir haben mit diesem Mietfahrzeug ca.5200 km gefahren.
Start mit 1200km und Ende 6400km.
Wir errechneten anhand unserer Tankquittungen einen Durchschnittsverbrauch von
rund 9 l/100km.
Das Auto fährt sich auf Grund seiner kompakten Abmessungen (Fährenpreisgünstige Länge von 5,99m) recht handlich und übersichtlich. Die Motorleistung ist ausreichend. Wir haben unsere „Testfahrt“ durch Norwegen, Schweden und Dänemark gemacht und hatten nie mit zu wenig Leistung zu kämpfen.
Was ich allerding sehr schlimm fand, war die völlig unzureichende Bodenfreiheit durch die Isolierung des Abwassertanks. Aufgrund dieses Tanks, hatten wir schon Probleme in Schweden über die „stummen Polizisten“ die Geschwindigkeitspoller oder wie auch immer diese Dinger heißen, zu fahren. Da waren schon öfter Knirschgeräusche zu hören. Auf einigen Campingplätzen waren die schönsten Stellplätze nicht erreichbar aufgrund der Bodenfreiheit.
Aber wie ich recherchiert habe, gibt es schon eine diesbezügliche Rückrufaktion von Hymer. Nun will ich aber nicht nur schlecht reden. Es gibt wirklich eine Menge positiver Sachen am getesteten Wohnmobil. Es lässt sich wirklich kinderleicht fahren, sogar meine Frau hat sich getraut mit dem Wohnmobil in Norwegen zu fahren, obwohl sie lieber kleinere Auto’s fährt.
Die Schaltung funktioniert leicht und knackig, die Getriebeübersetzung passt gut und die 6 Gänge helfen Sprit zu sparen. Die Karosse zeigt bei schnellen Richtungswechseln keine gröberen Lastwechselreaktionen.
Das Fahrwerk ist straff abgestimmt, was auch einer zügigen Fahrweise bei beladenem Zustand entgegen kommt. Die Sitze bieten zwar nicht den wie in Sportwagen üblichen Seitenhalt, dafür finde ich sie durchaus langstreckentauglich und sie haben Armlehnen die einem entspannten Reisen den letzten Schliff geben. Allerdings sind die hinteren beiden Sitze nicht wirklich für längere Autobahnetappen zu empfehlen. Diese Sitze sind eher was zum rumlungern am Abend. Der große Tank mit 120 Litern Fassungsvermögen ist Klasse und lässt lange Etappen ohne Tankstopp zu. Ölverbrauch war nicht vorhanden. Auch die Scheibenwaschanlage scheint ein großes Fassungsvermögen zu haben. Wir brauchten sie nicht nachzufüllen. Die Einfüllöffnung für Frischwasser ist leicht zugänglich, ebenso der elektr. Anschluss.
Auch an den Hahn für das Abwasser kommt man leicht heran. Der Frisch- und auch der Abwassertank bieten eine praktische Größe, sodass man sich nicht dauernd um Frischwasserbesorgung und Abwasserentsorgung Gedanken machen muss. Sehr praktisch ist auch die elektrische Trittstufe, die durch einen Schalter von innen zu bedienen ist.
Steckdosen sind 2 normale 220V vorhanden und 2 12V für Navi usw.
Die Anordnung der Lichter (Strahler) ist durchdacht, praktisch und durchaus als romantisch zu bezeichnen. Für 2 Personen, die mehr reisen als rasten und eventuell noch ein Kind ist dieses Reisemobil eine wirkliche Empfehlung. Man muß allerdings bereit sein ein paar Kompromisse einzugehen.
Da ist zum einen das „Platzproblem“. Es kann wirklich nur eine Person rumwirtschaften. Für 2 Personen die sich gleichzeitig im Gang bewegen wollen wird es eng. Dann das Problem der geringen Bodenfreiheit und die angesprochene Verarbeitungsqualität.
Als Mietmobil eine Empfehlung, aber beim Kauf sollte man ruhig etwas genauer hinschauen.
Dies war eine ganz persönliche Einschätzung und kann von anderen durchaus anders empfunden werden. Ich kann aus rechtl. Gründen auch keine Garantien oder sonst irgendwelche verbindl. Aussagen machen. Wir haben dieses Wohnmobil gemietet und das sind unsere eigenen Erfahrungen damit.
Wir sind keine Mitarbeiter von irgendwelchen Automobil- oder Caravanherstellern oder Verkäufern. Dieser Test ist rein privater Natur und soll Interessierten die Miet- oder Kaufentscheidung erleichtern.
Test Hymer Car 322
-
- Senior Member
- Beiträge: 505
- Registriert: 17. Jun 2007, 22:42
- Wohnort: Westerrönfeld
- Kontaktdaten:
Moin Brady,
zuerst mal: Herzlich Willkommen!
Deinen Bericht finde ich sehr gut geschrieben, sachlich und praxisnah.
Wann testest Du den nächsten?
zuerst mal: Herzlich Willkommen!
Deinen Bericht finde ich sehr gut geschrieben, sachlich und praxisnah.
Wann testest Du den nächsten?
LG
Hartmut
______________________________
Hobby 600 690 GFS, 2.8 JTD-107 kW
Tierschutz ist kein Grund zur Freude, es ist vielmehr eine Schande, dass wir ihn überhaupt brauchen
Hartmut
______________________________
Hobby 600 690 GFS, 2.8 JTD-107 kW
Tierschutz ist kein Grund zur Freude, es ist vielmehr eine Schande, dass wir ihn überhaupt brauchen
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 33 Gäste