Auf und ab durch die Dolomiten

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Nixus
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Auf und ab durch die Dolomiten

#1 Beitrag von Nixus » 12. Okt 2007, 19:59

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Auf und ab durch die Dolomiten


Italien vom 5.-24.8.2007


So, dass war es dann mal wieder. Schneller als man denkt ist die schönste Zeit des Jahres auch schon wieder vorbei und alles Erlebte ist schon wieder Geschichte. Gut dass man wenigstens noch die Erinnerungen und die (falls gemacht) Fotos aus der vergangenen Urlaubszeit besitzt. Nun werde ich auch mal erzählen, bevor die Hälfte der Geschichte in Vergessenheit gerät.

Wir hatten also geplant, unseren Urlaub 2007 mit den Motorrädern in landschaftlich reizvoller Umgebung zu verbringen. Es sollte in der ersten Woche in den Nordschwarzwald und dann weiter in den Südschwarzwald gehen. Ab der zweiten Woche wollten wir die Pässe in der Schweiz befahren, wozu ich schon die Beschreibungen von über 30 Stück, daheim im Internet, zusammen getragen hatte. Die Vorfreude auf die Touren war schon sehr groß und wir konnten den Start kaum noch abwarten.
Abfahrt war an einem Sonntagmittag, da Gitte noch arbeiten musste und so kamen wir abends auf dem Campingplatz „Kälbermühle“,

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in Bad Wildbad, an. Am nächsten Tag machten wir dann auch eine Motorradtour von ca. 250km und hatten richtig Spaß dabei. Das Erwachen am Morgen darauf war dann aber leider sehr ernüchternd. Der Regen prasselte aufs Dach und die Wettervorhersage war genauso beklemmend, wie der Blick aus dem Fenster. Es sollte die nächsten Tage keine Änderung zu erwarten sein. Unsere holländischen Camping-Nachbarn, Willem und Rinus, sind in den Fluten sprichwörtlich abgesoffen.

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Auch aus der Schweiz kamen Meldungen, dass die Campingplätze in Swimmingpools umgewandelt würden. Also entschlossen wir uns erst einmal in den Chiemgau zu flüchten, dort sollte es noch trocken sein.
Am Nachmittag fuhren wir dann auch schon wieder auf den Mopeds durch die Gegend und schauten mal bei der Rosie Mittermeier, in Reit im Winkel, vorbei.
Es hätte alles so schön werden können, wenn dieser blöde Regen nicht am folgenden Tag, hinter uns hergekommen wäre.
Da die Prognosen nicht gut aussahen, hieß es wieder weiter, dort hin wo die Sonne scheint. Wir fuhren über den Brenner in die südlichen Dolomiten, dort versprachen wir uns vom Mittelmeerklima eine Besserung der Lage. Von Bozen aus ging es über die Landstrassen in Richtung Belluno. Wir überquerten zum Vorgeschmack mit unserem Gespann schon mal so einige Pässe. Unter anderem war der „Passo Pellegrino“, mit seinen 1916m Höhe dabei.

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Der MB 100 D konnte diese Steigung nur im 1. Gang absolvieren und wir freuten uns über das Verständnis der Italiener. Ein Navi brauchten wir nicht, wir konnten anhand der Staumeldungen der Radiostationen unsere Position bestimmen. Runter ging es dann schneller, schneller als uns lieb war. 18% Gefälle, engste Serpentinen und ein Anhänger mit 2 Motorrädern, der von hinten drückt. Ich war schweißgebadet, als wir unten ankamen.
Unsere Vermutung stellte sich als richtig heraus, das Wetter besserte sich und von nun an sollte die Wetterlage keine bedeutende Rolle mehr spielen.
Der Campingplatz „Sarathei“ liegt am „Lago di Santa Cruce“ und ist unter den Italienern nicht unbekannt.

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Es war Urlaubszeit und der Platz entsprechend voll. Wir fanden noch ein gemütliches Eck zwischen den Festcampern und bekamen so das italienische Familienleben „live“ mit. Freundlich wurden wir begrüßt und in den Kreis der Nachbarn aufgenommen. Der Platz wird sehr gern von Surfern und Kitern aufgesucht, weil es hier den richtigen Wind für diese Sportarten gibt. Ab 13 Uhr war der Himmel über dem Strandgebiet voller „Fallschirme“ von denen sich die Kiter ziehen ließen.

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Wir bevorzugten aber mehr das Land und den Asphalt unter unseren grobstolligen Reifen und so machten wir erst einmal eine Tour über einige Pässe die zum Teil über 2000m hoch gingen, aber noch richtige Strassen waren. Dort konnten wir in den Serpentinen die Reifenhaftung ausprobieren und an den Passhöhen hatten wir die schönsten Panorama-Aussichten.

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Dieses Gebirge ist ganz anders als die deutschen, oder österreichischen Alpen. Wir machten jeden Tag unsere Runden und fuhren immer häufiger auch über Schotterpisten in die Berge.

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Einen Tag benutzten wir, um uns einmal von dem Charme der Lagunenstadt „Venedig“ einfangen zu lassen. Nach nur 90 km Autobahnfahrt waren wir schon am Bahnhof von Venedig und konnten dort die Mopeds im Parkhaus abstellen. Schnell haben wir den Weg in die engen Gassen gefunden und suchten nach und nach alle Sehenswürdigkeiten der Stadt auf. So kamen wir unter anderem auch zur Rialto-Brücke,

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zum Markus-Platz und an der

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Seufzer-Brücke vorbei.

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Ich hatte mir den Ort kleiner vorgestellt und wir mussten auch feststellen, dass man sich schnell in den Gassen verlaufen kann.

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So wurde der Weg aus der Stadt heraus länger, als wir vermutet hatten. Am Abend rauchten uns die Socken, denn wir waren natürlich in der Motorrad-Kleidung unterwegs. Am nächsten Tag bevorzugten wir dann doch wieder den 2 rädrigen Untersatz und fuhren durch die schönsten Gebirgslandschaften.

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Wir machten noch viele Touren in der Umgebung von Belluno bevor wir zu unserer nächsten Station „umzogen“.
Es ging ca. 130km weiter östlich, an den „Lago dei Tre Comuni“ (See der drei Gemeinden), auf den gleichnamigen Campingplatz.

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Der Campingplatz lag idyllisch am Ufer des See´s und wir hatten unseren kleinen Strand direkt vor der Markise.

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Türkisfarben und kalt, aber einmal am Tag musste ich eine Runde schwimmen. Ganz in der Nähe war auch noch ein versteckter Gebirgssee, der in wundervollen Farben in der Sonne leuchtete. So etwas hatte ich bis dahin noch nicht gesehen.

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Wir hatten den Campingplatz-Tipp von einem anderen Camper, der auch mit seiner Geländemaschine unterwegs war, bekommen. Hier in der Gegend gab es keine Verbotsschilder an den Wegen und Pfaden und so konnten wir richtig schöne Motorradwanderungen in die Bergwelt machen.

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Auf der gegenüberliegenden Seeseite erhob sich der 1505m hohe Mont Simeone, an dem eine traumhafte Serpentinenstrecke zum Gipfel führte. Wie auf der Luftaufnahme deutlich zu sehen ist, windet sich der Weg in unzähligen Kehren den Berg hinauf. Oben dann, auf einem Plateau, bietet sich ein Ausblick von den Zinnen der Dolomiten, bis hin zum Mittelmeer.

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Die Bevölkerung ist den Endurofahrern sehr entgegenkommend, sind doch in der Umgebung schon einige Meisterschaften gefahren und gewonnen worden. Und so kamen wir endlich in den Genuss, uns auch mal in Alpine Höhen wagen zu können.

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Es waren Strecken dabei, an denen so manch einer lieber abgestiegen wäre und den Weg zu Fuß gemacht hätte. Das Geröll wurde immer loser und die Abgründe immer tiefer, aber die Aussichten, die man zu sehen bekam, wenn man dort oben auf über 2000 Meter war, machten alle Anstrengungen wieder vergessen und belohnten unseren Einsatz.

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Aber egal wie steil die Strecken waren, wie lose der Untergrund und beschwerlich der Aufstieg war, ein Fahrradfahrer begegnete uns mindesten auf dem Weg. Wir fuhren alle möglichen Strecken durch endlose Serpentinen, die so steil in den Berg gebaut wurden, dass die Kehren sogar in den Berg hinein gegraben und in Tunneln gebaut waren.

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Ein großes Campinggespann hätte dort seine Probleme bekommen.
Der Ort Interneppo lag auf der anderen Seite des See´s und bot uns ein besonderes Highlight. An fast allen Hauswänden des Ortes waren kleine und große Kunstwerke gemalt, die auf irgendeiner Weise alle mit Schmetterlingen (Farfalle) zutun hatten.

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Es waren meist Elfengestalten und Märchenszenen mit den zerbrechlichen Flattermännern dargestellt.

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Wie wir bei einem Spaziergang durch die Straßen und Gässchen der Ortschaft erfahren haben, ist es in der Gegend üblich die Häuser auf diese Art zu schmücken. Da es im Ort ein Schmetterlingshaus gibt, ist das Thema der Bilder recht nahe liegend.

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Leider war die Zeit an diesem herrlichen Platz viel zu schnell vorbei und der Urlaub raste in großen Sprüngen dem Ende entgegen.
Aber eins haben wir uns schon während unserer Reise vorgenommen: Die nächste Urlaubsfahrt machen wir noch einmal in das Land der Römer, aber dann werden wir mit einem anderen Wohnmobil (mehr als 75PS) in den Süden, Richtung Sizilien ziehen. Aber bis dahin haben wir noch etwas Zeit und können uns noch eine schöne Route ausarbeiten.
Gruß Peter und Gitte

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