
Heute mal ein nicht ganz so tolles Erlebnis auf unserer WoMo-Tour durch das südliche Norwegen... Wir hatten bereits 11 traumhaft schöne Tage hinter uns mit vielen unglaublich tollen Momenten, als wir im kleinen Örtchen mit dem leider nicht bezeichnenden Namen Fortun zu unserer Tagesetappe zum Sognefjellet aufgebrochen sind.
Nur wenige Kilometer später verlor unser Wohnmobil auf einem verhältnismäßig flachen und geraden Straßenstück plötzlich an Leistung und wir kamen sofort zum Stehen. Nur wenige Sekunden später begann plötzlich aus dem Motorraum Rauch und Qualm aufzusteigen.
Das ganze Malheur wurde auch von unserer Dashcam aufgezeichnet: https://www.youtube.com/watch?v=1aFiLFG3hwY
Beim Aussteigen bemerkten wir sofort einen immer größer werdenden Ölfleck unter dem Fahrzeug und so haben wir erstmal versucht, die Pannenstelle so gut es ging abzusichern und das auslaufende Motoröl aufzufangen.
Beim Öffnen der Motorhaube konnten wir dann sehen, dass das Motoröl wohl mit einem gewaltigen Druck irgendwo ausgetreten sein musste, da der gesamte Motorraum über und über mit Öl bedeckt war und das Öl sogar seitlich bei den Blinkern und Lüftungsschlitzen herauskam.
Gott sei Dank sind wir auf einem Streckenabschnitt zum Stehen gekommen, der breit genug war, damit andere Fahrzeuge noch an uns vorbeifahren konnten - einige hundert Meter vorher oder nacher wäre die Straße wieder einspurig gewesen. Zum weiteren Glück hatten wir hier auch Handyempfang, sodass wir über unseren Automobilclub in Wien Hilfe anfordern konnten.
Von der Tankstelle mit dazugehöriger Werkstatt in Fortun, wo wir am Morgen noch Halt gemacht hatten, wurde uns dann der Abschlepper und Werkstätten-Boss Terry geschickt, der über die nächsten paar Tage schon fast so etwas wie ein Freund geworden ist

Zuerst hat er uns mal auf ein etwas ungefährlicheres Streckenstück in eine Ausweichbucht geschleppt und nachdem wir bereits das vierte Fahrzeug an diesem Tag waren, das liegengeblieben ist, mussten wir erstmal warten, bis die anderen drei versorgt waren. Anschließend hat er uns dann huckepack auf seinen Truck geladen und zurück nach Fortun auf die Tankstelle gebracht.
Am nächsten Tag hatte er dann Zeit, das Fahrzeug zu begutachten... Schnell stand fest, dass er nicht in der Lage war, das WoMo innerhalb einer angemessenen Zeit zu reparieren und wir unser WoMo in Norwegen zurücklassen müssen. Daher haben wir begonnen in Absprache mit unserem Automobilclub unsere Heimreise zu organisieren. Zuerst haben wir mit einem Leihwagen von Terry einen anderen Leihwagen geholt, mit dem wir dann des nächtens nach Oslo gefahren sind, wo wir einen Flieger nach Wien gebucht hatten. Als wir in Wien angekommen sind, mussten wir dann noch mit dem Zug weiter nach Linz fahren. Die gesamte Heimreise von Fortun nach Linz hat knapp 30 Stunden gedauert und wir waren ziemlich geschlaucht, als wir dann endlich gut zuhause angekommen sind.
Was wir im Moment sicher wissen ist, dass einer der 4 Zylinder kaputt gegangen ist und wahrscheinlich auch von dort das Motoröl explosionsartig mit viel Druck ausgetreten ist. Terry äußerte den Verdacht auf Motorschaden, aber um dies wirklich beurteilen zu können, muss jetzt mal ein Fachmann einen Blick darauf werfen.
Bei unserem WoMo handelt es sich um ein Fahrzeug auf Mercedes Sprinter Basis und der Vorbesitzer hatte bereits bei 90.000 km einen Motorschaden und hat einen neuen Motor einbauen lassen. Jetzt sind insgesamt 185.000 km auf dem Tacho, also wieder rund 90.000 km auf dem "neuen" Motor. Wir haben mittlerweile schon von mehreren Seiten gehört, dass diese Sprinter-Motoren-Generation wohl nicht unbedingt die zuverlässigste sein dürfte...
Im Moment müssen wir warten, bis das WoMo wieder zurück in Österreich ist und dann erst werden wir wissen, ob der Schaden noch reparierbar ist oder ob (schon wieder...) ein neuer Motor notwendig wäre.
Positiv war jedenfalls die Untersützung unseres Automobilclubs.... Sowohl die Kosten unserer Heimreise als auch die Überstellung des WoMos von Norwegen nach Österreich werden vom Club übernommen. Man hätte uns sogar noch für 7 Tage einen Leihwagen bezahlt, damit wir unseren Urlaub noch fortsetzen können. So sind uns zumindest durch die ungeplante Heimreise und die Fahrzeugüberstellung keine zusätzlichen Kosten entstanden bzw. bekommen wir diese rückerstattet.
Liebe Grüße und euch noch eine tolle und sichere Saison!!
Norbert