Gegen 24 Uhr kamen wir in Kristiansand an. Riesige Fähre! Colorline Super Speed. Sehr zu empfehlen. Kurs war 270€ Hin - & Rückfahrt!!!!! Am nächsten Tag in Kristiansand noch Felix- mein Hund - wurmfrei machen lassen! - Man sollte die Einfuhrbestimmungen auf jeden Fall befolgen - und dann ging es weiter in Richtung Mandal. Ich wolte nämlich Norwegens Südspitze besuchen, den Leuchtturm von Lindesness.
Und alles fing so gut an! Schon nach ca. 30 km sah ich meinen ersten Elch!
Leider nur auf dem Verkehrsschild!
Ich fuhr über Nebenstraßen durch kleine Orte, direkt am Meer entlang. Rosstad, Tregde, Mandal, Vigeland, Spangereid auf die Halbinsel Lindesness. Dort ging es dann auf den Camping og Hytteutleile, Lindesness. Der Betreiber sprach sehr gut Deutsch, was sich dann im weitern Verlauf des Aufenthaltes sehr nützlich erwies!
Ein kleiner sehr schöner Camping direkt am Meer.
Am nächsten Tag regnete es fast durchgehend, der Boden war schon von den vergangenen Wochen durchgeweicht. Gegen Mittag bin ich mit Felix in den nächsten Ort - Lillehavn - gegangen. Es war genauso wie man es sich so vorgestellt hat! Fast alles Holzhäuser, Viele Boote, Felsen überall.
Während des Spaziergangs fimg es dann immer mehr an zu regnen, so dass wir zum Womo zurückgingen. Den Nachmittag habe ich mir dann mit lesen & schlafen vertrieben. So hatte ich mir das aber nicht vorgestellt! Nun, da ich aber Zeit hatte, wollte ich die Wanderung zum Leuchtturm dann am nächsten Tag machen. Gegen 16.00 uhr liess der Regen etwas nach, so das ich dann zum Spülen ging! Alles funktionierte gut! - bis das ich dann auf dem Rückweg auf einer Böschung ausrutschte. Der rechte Fuß verhakte sich und ich fiel mitsamt dem Geschirreimer nach hinten. Es ging ein Ruck durch meinen Fuß und ich dachte nur:
"so ein Schei. . . !" Es ging nichts mehr! Der Fuß hing etwas nach rechts und ich wollte eigenlich geradeaus!
Nach einigem rufen kamen dann zwei Männer die mich versuchten auf die Beine zu stellen! Einer von ihnen holte sofort sein Auto und setzte mich auf den Beifahrersitz.
Er holte aus dem Womo meine Papiere und das Telefon und fuhr mit mir erst einmal zur Rezeption. Dort gab man uns die Anschrift der Sanitätsstation von Spangereid.
In Spangereid gab es dann eine Anschrift des Krankenhauses von Mandal! Dieses hatte allerdings nur Bereitschaft und keine Ärzte! Man Verband meinen Fuß provisorisch und kassierte ca. 50 € und schickte uns ins Krankenhaus von Kristiansand.
Mein Retter war Niederländer, ca. 40 Jahre alt und hiess Pauljohan! Während er ganzen Fahrt hatte ich fast keine Schmerzen bemerkt. Ich stand so unter Strom, das alles an mir vorbeiging! Zwischendurch rief ich dann noch meine Freundin an und überraschte Sie mit diesen Neuigkeiten!
Nach ca. 2 Std. waren wir dann in Kristiansand in der Klinik - ca. 100km!. Die war dann aber auch sehr groß und hatte gottseidank auch eine Ortopädische Chirugie.
Man fragte mich, was ich mir so vorstellte, Natürlich wollte ich so schnell wie möglich operiert werden und nach Hause/Womo kommen. Schließlich war ja auch noch Felix dort! Nachdem verschiedene Tests gemacht worden waren, stellte man mir noch eine Operation in der gleichen Nacht in Aussicht!! Man fand ein freies Bett und ich hatte dann sogar noch einen sehr netten Zimmernachbarn. er war Schweizer, vor 20 Jahre nach Norwegen wegen der Liebe gegangen und hatte es an der Bandscheibe!
Pauljohan war mir bis dahin nicht von der Seite gewichen! Unglaublich! Nun aber gab ich Ihm den Womoschlüssel und einige Instruktionen wegen Felix und er versicherte mir das er mich am nächsten Tag wieder abholen würde! Unglaublich!
Die Klinikmitarbeiter waren alle sehr sehr freundlich! JEDER stellte sich zuerst mit seinem Vornamen vor! und wenn man einen Wunsch hatte, so war in spätestens 5 Minuten jemand am Bett.

rechts im Bild Schwester Martina aus Deutschland!
Nach einiger Zeit wurde ich dann ins OP geschoben, vorbereitet und ich dämmerte anschließend in meine Betäubung. Als ich dann zu mir kam war alles vorbei! Ich hatte einen Bruch im Fußgelenk. Im Röntgenbild sah es dann aus, als ob ich 9 Spaxschrauben im Gelenk hätte.
Da ich eine Menge Medikamente bekam, schlief ich einigermanßen gut. Gegen 16.uhr wurde ich dann auf eigenen Wunsch entlassen und Pauljohan holte mich ab!
Mein "Retter" Pauljohan blieb noch 1 Tag länger mit seiner Familie auf dem Campingplatz und versorgte Felix und half mir bei den wichtigsten Sachen des Tages! Ich habe in meinem Leben wenig Menschen kennengelernt die spontan so hilfsbereit waren wie Pauljohan und Rieneke van Andel mit seiner Familie! DANKE
In den nächsten Tagen konnte ich mich ganz gut selbst versorgen, da ich das Womo ja gut bestückt hatte für 4 Wochen Norwegen! Nette Nachbarn sind dann immer mit Felix gegangen!
Menschen auf einem Campingplatz sind doch hilfsbereiter als zum Beispiel in einen anonymen Hotel.

nachdem ich wieder am Womo war, liess Felix mich nicht mehr aus den Augen!
Meine Freundin war einfach toll! Keine Panik und sehr fürsorglich.Während ich im Krankenhaus war, hatte Sie schon mit dem ADAC telefoniert. Nach vielem hin und her entschlossen wir uns das ich vom ADAC zurüchgeholt werde. Sie schickten dann einen Fahrer der sich sehr gut um mich, Felix und das Wohnmobil gekümmert hat.
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Allerdings dauerte das Abholen noch bis Donnerstag, weil erst am Samstag ein Platz auf der Fähre frei war. Das war aber kein Problem, da ich das Womo gut bestückt hatte, ich war ja schließlich erst am Anfang meiner geplanten Reise! Letztendlich war ich dann am Sonntagnachmittag zu Hause!
Herr Schlosser, der Fahrer vom ADAC war sehr fürsorglich und sehr hilfsbereit.Auch Ihm gilt mein Dank!
Die ADAC Plus Versicherung hat sich auf jeden Fall gelohnt! Ich kann sie nur empfehlen!
Eigentlich wollte ich diesen Bericht schon im August schreiben, es kam aber immer etwas dazwischen . . . .
Nun geht es mir wieder gut, ich kann schon wieder ganz gut laufen und im Mai kommen dann die Schrauben wieder raus! Mein Appetit auf Norwegen ist aber nicht abhanden gekommen, nur verschoben!
Grüße aus Neuss - Solano24[/img]