Dann will ich mir einmal die Zeit nehmen und, wenn auch etwas verspätet, von unserer ersten großen WoMo-Tour berichten.
Da ich immer von meinen Angeltouren nach Norwegen geschwärmt habe, aber Manu noch nicht länger als ein paar Stunden nördlich von Hamburg war,
hatten wir eine südliche Skandinavien-Rundtour geplant.
Startpunkt natürlich Berlin, dann in Richtung Norden über Flensburg nach Dänemark hinein. Die erste Übernachtung war dann ein gruseliger Stellplatz bei Kolding.
Nie wieder! Da das Wetter von Anfang an nicht mitspielte ging es ohne weiteren Aufenthalt weiter in Richtung Schweden.
Über die Storebaeltbrücke und die Öresundbrücke nach Malmö.

Immer wieder wurden wir von ziemlich heftigen Regen heimgesucht, wie gesagt, das Wetter spielte nicht wirklich mit.
Aber dann ging es langsam hinein in die skandinavischen Wälder. Übernachtungen bei Osby. Hier kam meine erste Chance,
meiner Frau mein anglerisches Können zu zeigen. Mit einem: „Heute beißen sie nicht“ kehrte ich zurück.
Dann ging es immer weiter hoch in Richtung Jöngköping zwischen den beiden riesigen Seen hindurch und fanden Platz an einem traumhaften Campingplatz bei Kristinehamn.

Stundenlanges Wandern mit den Hunden, (erfolgloses) Angeln mit verzweifelter Suche nach dem richtigen Köder und immer wieder Regen...
Manu wollte in Richtung Berge. Also weiter über Mora zum Fulufjället Nationalpark. Und was soll ich sagen? Immer wieder Regen...


Aber wir lassen uns davon nicht abschrecken! Zumal es da oben wirklich tolle Outletstores gibt, in denen man prima seine Regenausrüstung aufstocken kann.
Und Shopping hellt natürlich auch die Seele etwas wieder auf.

Nächster Stopp war dann beim Sanfjället Nationalpark, auf einem zufällig gefundenen privaten Zeltplatz bei Marianne und Johnny.

Eine kleine Flasche Schluck und wir waren die besten Gäste. Außer zwei leere Dauercampingzelte waren wir aber auch die einzigen Besucher dort.
Johnny spendierte für den Schluck einen frisch geräucherten Fisch und, was soll ich sagen? Wir hatten Sonne! (und Mücken)
Ich kam dazu meine Angeltasche auszupacken und einige Stunden die Köder so unter Wasser zu halten, dass sich kein Fisch daran verfing.


So langsam kamen wir dann auch dahinter, wo man frei stehen kann und wo nicht. So entdeckten wir wunderschöne Ecken,
dass man da gar nicht wieder weg will. Wenn – ja wenn den der Regen nicht immer wieder wäre...
Dann ging es weiter, hoch in die Berge, in die Skigebiete. Hier mussten wir aber feststellen, dass es nichts für den Sommer ist.
Campingplätze sind sehr rar dort oben und wenn man V+E benötigt ist das nicht schön. Aber die Natur ist der Hammer!


Einen Abstecher haben wir dann noch gemacht nach Ljungdalen, die höchste befestigte Landstraße Schwedens.
Wenn man mal in der Ecke ist und gutes Wetter hat, dann ist das wirklich sehenswert. Wir haben eine Regenpause genutzt und waren begeistert!


Dann ging es auf der Höhe von Trondheim rüber nach Norge.
Da wir Bares benötigten, sind wir dann auch prompt zu einem Abstecher nach Trondheim rein.
Und oh Graus! Nein, diese Hektik, der Troubel, nur schnell Geld saugen und wieder weg hier!
Also keine Stadtbesichtigung, kein Bummel durch die Innenstadt, nur weg aus dem Lärm und dem hektischen Treiben.
Es ging an der Küste entlang, einen Abstecher über das Angeler-Mekka Hitra. Was hier kam könnt ihr euch denken: Erfolgreiches anrosten der Köder im Salzwasser.

Auf dem Programm standen noch einige Punkte. Molde, die Atlantikstraße, Trollstiegen und dann den Rückzug über Oslo in Richtung good old Germany.
Touristisch, für WoMo-Fahrer, ist die Nebensaison in Norwegen nicht sehr schön.
Überall Verbotsschilder „Camping Forbudt“ aber die Campingplätze waren auch schon zu.
Wir haben dann mit Hängen und Würgen einen Platz gefunden. Der wiederum, war super schön, mit Blick über den Fjord.


Es gab sogar Sonne, etwas wenigstens. Und ich konnte stundenlang meinen Ködern das Salzwasser zeigen, da, wo sich normalerweise Fische aufhalten.
Unser Nachbar aus Hamburg zeigte mir stolz seinen Makrelen-Fang und holte seinen selbstgebauten Mini-Räucherofen hervor.
Der Hamburger dachte natürlich nicht mit einer Silbe daran, uns für das Ertragen der Räucherdüfte angemessen zu entschädigen...
Dann näherten wir uns langsam dem Finale. Der Regen machte immer kürzere Pausen, unsere Sachen wurden nun gar nicht mehr trocken und die Sonne ließ sich nur noch Minutenweise blicken.
Der Wetterausblick war deprimierend, ein Sturmtief war im Anmarsch und so blickten wir uns traurig in die Augen und beschlossen über die Trollstiegen den Rückzug anzutreten.

Der Höhepunkt des Unwetters erwische uns irgendwo in Schweden. Es trommelte derartig auf dem Dach, dass wir kein Auge zugemacht haben und Angst hatten das Dach zerfetzt es uns.
„Dann bleiben wir eben noch ein- zwei Tage an der Ostsee...“ war die Einigung bei Abfahrt.
Aha... Die Fehmarnbrücke ist also gesperrt ... wegen des Sturmes...
Zum Glück nur für leere LKW und Wohnwagengespanne. Mit 30km/h durften wir die Brücke passieren.
Wie es dann in der Nähe von Timmendorf aussah könnt ihr euch denken, Fotos hab ich vor Wut nicht mehr gemacht, Angelhaken hab ich heimlich auf der Fähre über Bord geworfen...
Also haben wir dann im Regen die Hunde raus gelassen, sind was essen gegangen und waren dann vier Tage vor dem eigentlich geplanten Termin wieder zu Hause.
Ist auch schön...
Das Fazit: Schweden hat uns super gefallen! Besser als Norge. Und wir haben uns in Schweden verliebt.
Der nächste Urlaub geht garantiert wieder dorthin und wir wollen dann weiter hoch in den Norden. Angst vor schlechtem Wetter haben wir nicht mehr
und aus Trotz nehme ich nehme ich nächstes Mal größere Haken mit...

...aber schön war's doch...