Sooo, seid Ihr bereit?
Rückt zusammen und schnallt Euch an, es geht weiter:
Nun geht es weiter ostwärts. Noca Scotia ist unser Ziel. Vorher durchqueren wir noch New Brunswick. Hier halten wir an einem sehr schönen und kleinen CP direkt am atlantischen Ozean. Wir sind so begeistert von dieser netten, familiären Atmosphäre, dass wir erstmal einen Ruhetag buchen.
Haaaach erstmal mit Hundi Ivo einen netten Strandspaziergang machen! Herrlich....
Wir decken draussen am Picknicktisch das Abendbrot und mit Blick auf das Meer geniessen wir den lauen Abend.
Am nächsten Morgen eine böse Überraschung: Es regnet wie aus Eimern und ein stürmischer Wind schüttelt unser Wohnmobil hin und her. Kurz überlegen wir, weiter zu fahren, aber bei diesem Sturm möchten wir nun doch nicht auf der Bahn sein. Unser Mobil ist nämlich superwindempfindlich!
Also wird es ein gemütlicher Lese-Spiel-Gammel und Waschtag.
Ich erkunde mal eben die Waschmaschinen und mache mich auf den Weg, um Quater einzuwechseln.
Den ganzen Tag hört es nicht auf, zu regnen und ich pendele mit dem immer fröhlichen Ivo zwischen dem klitzekleinen Waschhäusken und unserem Wohnmmobil hin und her. Am Ende des Tages sind wir mit allen CP Bewohnern gut bekannt.
Der nächste Morgen bringt ein bisschen besseres Wetter, aber auch keine Sonne. Da wäre ich auch sauer gewesen! Also verabschieden wir uns von allen und machen uns wieder auf die Reise.
Am späten Nachmittag erreichen wir die Grenze zu Nova Scotia. Wir lassen die Kinder schlafen und sparen uns die Mittagspause. Uns lockt ein Zwischenziel, welches wir immer in Kanada als erstes anlaufen: Mother Webbs!
Dieses Steak-Kneipe liegt direkt am Highway, genau „half-the-way-to sidney“
Hier geht es um die Strecke Halifax – Sidney. Nein, nicht das in Australien, sondern auf Cape Breton. Sidney ist die nördlichste Stadt in Nova Scotia, hat ca 25.000 Einwohner, hat aber einen eigenen kleinen Flughafen.
Kleine Anektdote:
Vor ein paar Jahren hat sich hier mal ein britisches Flitterwochenpaar verirrt. Das Reisebüro in England hat falsche Tickets gebucht und statt Sydney in Australien halt das Sydney hier auf Cape Breton gebucht. Das Paar soll es erst gemerkt haben, als der Flieger gelandet ist. War ja wohl etwas zu kurz der Flug. Und das die in Halifax umgestiegen sind, da haben sie es wohl auch noch nicht gecheckt. Auf jeden Fall hatten die schonmal falsche Klamotten mit, war ja im Mai. Aber sie sind vom Bürgermeister direkt begrüßt worden und haben wohl alles kostenlos bekommen. Unterkunft, Sehenswürdigkeiten...etc....ist doch auch mal net schlecht, oder?
Ach ja, zurück zu Mother Webbs. Hier gibt es die besten Steaks und die allerallerallerbesten Onionrings weit und breit! Die Kneipe hat zwar den Charme eines Truckerimbisses, aber wer von Euch mal in Nova Scotia ist: HINFAHREN!
Frisch gestärkt geht es nun nordwärts Richtung Cape Breton.
Im Indianerreservat Wycocomagh tanken wir nochmal billig und dann drücken wir auf die Tube. Das kleine und sehr empfehlenswerte Fischerdörfchen Baddeck lassen wir dieses Jahr links liegen. Aber für alle anderen sehr interessant. Hier hat Alexander Graham Bell ( Erfinder des Telefons) viele Jahre verbracht, und das dazugehörige Museum können wir Euch ans Herz legen. Ist nett! Baddeck liegt direkt am Bras d´Or, dem großen Binnenmeer. Tolle Segeltouren werden angeboten!
Nach einer weiteren Stunde passieren wie den Eingang zum Nationalpark Cape Breton Highlands.
Die Highlands! Sie sind fast unbeschreiblich schön.
Eine ca 300 km lange Strasse führt einmal herum. Dies ist der Cabot Trail. John Cabot war der erste Europäer, der 1497 sein Fuss auf amerikanischen Boden setzte. Wo, dass seht Ihr später.
Bevor es in den Nationalpark geht, fahren wir durch Cheticamp. Hier werden Walbeobachtungtouren angeboten. Da ich extremst seekrank werde, drücke ich mich.
Aber die, die es gemacht haben, sind begeistert. Die Wale spucken einem fast ins Gesicht.Aber seht selbst:
Gemächlich cruisen wir durch den Nationalpark. Unterwegs gibt es viele spektakuläre Aussichtshaltepunke.
Aber ich lass einfach mal die Bilder sprechen:
Die erste Nacht verbringen wir auf einem weitläufigen staatlichen Campingplatz. Leider ereilt uns hier mal wieder das schlechte Wetter. Also wird es nischt mit Schwimmen. Aber ein netter Strandspaziergang ist trotzdem drin.
Bei Regen möchten wir am nächsten Morgen weiterfahren. Aber erst mal entsorgen. Roger saust etwas gewagt über die Betonplatte und plötzlich macht es zzzzschschsch....Wir denken sofort an das Gas! Aber nix da...Ein Reifen flötet fröhlich seine Luft raus....Och nöööööööö....
Mit Abschleppdienst anrufen wird es auch nix, da im gesamten Nationalpark kein Handyempfang ist! Also machen wir uns mal mit dem Werkzeug und der Bedienungsanleitung bekannt. Ohh, die Bedienungsanleitung ist schonmal unbrauchbar, da sie für ein anderes Modelljahr ist. Und da sieht alles ganz anders aus. Ratlos stehen wir im Regen am Wohnmobil, schauen mal drunter und ansonsten dumm aus der Wäsche. Aber was watt mutt, datt mutt....Glücklicherweise ist es der äussere Reifen. Mit Hilfe von Alina, versucht er den Reifen abzubekommen. Aber Ihr ahnt es schon: das Werkzeug passt auch nicht. Aber die Kanadier helfen uns. Jeder, der vorbeifährt bleibt stehen und möchte helfen. Wir nehmen das Angebot von zwei kernigen Handwerkern im Pickup an. Die haben wenigstens genug Werkzeug dabei! Ich setze mich derweil in das Wohnmobil und mache mir einen Tee. Was denn? Kann ich doch eh nicht helfen! Und Tee können die unter dem Wohnmobil auch nicht gebrauchen...also...Jaaaaa ein bissel schlechtes Gewissen habe ich schon....
Habense aber dann fein hingekrischt....und Fotos zu machen, habe ich mir lieber verkniffen.
Der kaputte Reifen wird in die Garage gewuchtet und weiter geht es, den Cabot Trail entlang:
Weit oben im Norden besuchen wir ein schmuckes Fischerdörfchen. Bilder hier:
In den Highlands gibt es übrigens das St. Anns Gaelic College. Hier wird die gälische alte Sprache gelehrt, überall piepen diese Dudelsäcke rum und die Mädels tanzen mit dem Schottenröcken.
Dudelsäcke hören geht ja noch, aber dieses Fiedelgedingens......
Abends halten wir auf einem kleinen versteckten Stellplatz, sehr idyllisch an einem kleinen Bächsken gelegen. So ganz geheuer ist es uns nicht, so ganz alleine in den Wäldern. Habe ich da nicht gerade ein Knacken im Wald gehört? Wir war das noch mit den Bären?
Nun geht es nach Louisbourg, eine zum Teil rekonstruierte Festung. Hier haben sich die Franzosen früher niedergelassen. Dann ging es hin und her zwischen den Briten und den Franzosen. Mal haben die einen, mal die anderen gewonnen. Die Verlierer wurden zum Teil deportiert. Die Gebäude wurden wieder hergerichtet und tagsüber leben hier Statisten in Gewändern von vor 200 Jahren. Auch zwei Restaurants gibt es, hier isst man wie vor 200 Jahren. Schmeckt aber nicht besonders.
Unsere Cape Breton Rundfahrt beschliessen wir an der Glenora Destillery. Dies ist Nordamerikas einzige Single Malt Destillery. Der Rundgang war aber ziemlich langweilig. Produziert wird erst wieder im Herbst. Und glänzende Kessel..naja...und eine Flasche Wiskey war uns auch zu teuer..die fingen erst bei 150 Dollar an...
Soo nun müssen wir diese tolle Insel über den Canso Causeway verlassen. Denn Cape Breton ist eine Insel und nur über eine Damm mit dem Festland verbunden.
Ein bissel werden wir uns noch in und um Halifax, der Hauptstadt aufhalten....hiervon werde ich Euch im letzten Teil berichten.
Bis dann also! Ich freue mich, wenn es Euch bis hierhin gefallen hat und vielleicht habe ich den einen oder anderen dazu gebracht, mal hierhin zu fahren? Ist ja nicht weit! Sind doch nur 6 Flugstunden!
Oder wir machen das nächste Abcampen auf Cape Breton?
Liebe Grüße:
Schaut mal nach links, kennt Ihr die?
Wohnmobilreise Ostkanada 2009 Teil 2
- Britta und Roger
- Member
- Beiträge: 381
- Registriert: 6. Sep 2010, 06:48
- Wohnort: Unna
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 19 Gäste