Ich möchte die Bildbearbeitung, die sinnvoll ist für den Normalfotografen mit Hilfe eines für alle zugänglichen Bildbearbeitungsprogramms, nämlich „Picasa„ Schritt für Schritt durchzuführen.
Irgend wann einmal habe ich mir Picasa heruntergeladen, ohne es jemals benutzt zu haben.
Nun, nach kurzer Eingewöhnung, möchte ich hier einige Schritte vorstellen.
Ich habe neben der Einarbeitung in alten Alben gesucht, und tatsächlich ein Bild gefunden, das einerseits attraktiv genug ist, um bearbeitungswürdig zu sein (zumindest nach meinem Geschmack) und andererseits durch die jahrelange Unterbringung im Album „verbogen“ genug, um bestimmte Bearbeitungsschritte daran erklären zu können.
Zuerst möchte ich als mittlerweile erfahrener Bildbearbeiter zu Folgendem raten.
Legt unbedingt für die zu bearbeitenden Fotos einen zusätzlichen Ordner an.
Kopiert die Bilder in diesen Ordner – nur mehrfach vorhandene Bilder sind keine Verlorenen.
Man macht mal einen Fehler, man gibt mal zu schnell einen Löschbefehl und das Bild ist weg, also kopieren, und ihr seid auf der sicheren Seite.
Hier also mein Foto, aufgenommen 1993 bei Schlanders in Südtirol.
Das Foto hat einen ausgeprägten Rotstich, ideal für unseren kleinen Fotokurs.
Picasa bietet hier unter „Feinabstimmung“ neben der Einstellung der Farbtemperatur das Werkzeug „Auswahl neutraler Farbe“ an.
Nun, die Farben, über die es sich am Wenigsten zu streiten lohnt, sind weiß und schwarz.
Voraussetzung ist natürlich, daß es in einem zu korrigierenden Bild eine ausreichend große Fläche einer dieser beiden Farben gibt.
Hier haben wir einen schattigen Berghang, und, voila, das Bild hat, blass zwar, seine neutralen Grundtöne zurückerhalten.
Als nächstes beheben wir die, für meinen Geschmack, zu dunkle Grundstimmung.
Dazu benutzen wir unter „Feinabstimmung“ die Werkzeuge „Aufhellen/Highlights/Schatten“ und bessern unter „Effekte“ mit „Kontrast“ anreichern nach.
So hat das Bild deutlich an Kontur gewonnen.
Schließlich beheben wir wiederum unter „Effekte“ die Blässe, indem wir den „Sättigungsgrad“ der Farben anheben, und schon haben wir ein stimmiges Bild.
Schließlich und endlich verpasse ich dem Bild noch etwas Schärfe, auch wiederum unter „Effekte“ einzustellen, was ganz meinem Geschmacksempfinden entspricht.
Zum Schluß kann ich euch nur raten:
wenn ihr euch an meine Empfehlung haltet, und in jedem Falle mindestens eine Sicherungskopie des Urbildes anlegt, kann euch nichts passieren.
Experimentiert etwas, so entwickelt ihr relativ schnell ein Gefühl dafür, wie ein Foto auszusehen hat.
Ich betone nochmal:
Das alles ist in weiten Bereichen reines Geschmacksempfinden – der Eine mag das Foto weicher oder schärfer, der Andere Bunter, also traut euch ruhig, es muß ja nur euch gefallen.
P.S.
Mich zum Beispiel hätte ja schon der hässliche Straßenbegrenzer im Vordergrund gestört, aber ich werde mich hüten, heilige Kühe zu schlachten.
Abschließend möchte ich hier noch ein Bild einstellen, um den "Rote Augen" Effekt zu demonstrieren.
Nun haben meine zwei Buben leider keine roten Augen, ganz offensichtlich ist die Netzhaut bei Hunden "nicht" rot.
Trotzdem lässt sich dieser Effekt an dem Bild gut erkennen - bedauerlicherweise funktioniert die "Rote Augen" Unterdrückung bei hell oder golden glänzenden nicht.
So habe ich eben diese Retusche mit einem anderen Programm durchgeführt.
Prinzipiell ist die Bearbeitung durch Picasa kinderleicht, man wählt das entsprechende Programm "Rote Augen", zieht einen Rahmen mit dem Mauszeiger um den Augenbereich und lässt dann ausführen.
Anschließend sieht das Bild dann so aus:
