Wir haben uns heute die beiden Schluchten in der Nähe unseres Camps angeschaut, die Todra- und die Dades-Schlucht. Um die Strecke zu verkürzen, wollten wir die beiden Schluchten mit einer Offroad-Überquerung des dazwischen liegenden Gebirgszuges verbinden.
Wir starteten also am frühen Morgen, weil die zu fahrende Strecke mindestens 50 km Offroad-Piste beinhalten sollte. Anfangs der Route wird das Tal der Todra noch landwirtschaftlich genutzt und der Anbau von Gemüse und Getreide kann durch die Bewässerungsmaßnahmen sicher gestellt werden.
Als wir jedoch dem Flusslauf weiter bergauf folgten, wurden der Wasserlauf und somit auch die Landschaft immer trockener und karger. Der Boden ist hier in dem Gebiet sehr felsig und das Wasser, wenn es denn auch wirklich mal regnen sollte, fließt über die Felsen viel zu schnell ab, als dass man hier etwas anbauen könnte.
Aus diesem Grunde haben sich die Menschen eine andere Einkommensquelle gesucht und sind damit anscheinend sehr erfolgreich. An den Eingängen und auch innerhalb der Todra-Schlucht, zwischen den fast 300 m senkrecht aufragenden Felswänden, haben die Berber ihre Teppiche, Schmuck, Lederwaren und was es sonst noch alles gibt, in zahlreichen Verkaufsständen den Touristen zum Kauf angeboten. Schon morgens werden die Stände mit den Waren befüllt.
Einige Kilometer weiter erblickte ich diese Höhlen in der Felswand
und erkannte, dass sie noch von einer Berberfamilie bewohnt wurden. Als die Leute bemerkten, dass wir sie gesehen hatten, winkte man uns freundlich zu.
Es war wohl gerade Waschtag, denn die Wäsche hing noch zum trocknen zwischen den Felsbrocken.
Als wir dann an den Abzweig zur Dades-Schlucht kamen, riefen uns gleich mehrere junge Marokkaner unabhängig von einander zu, dass die Piste seit kurzem gesperrt wäre. Sie würden zwar noch einen anderen Weg kennen, aber ohne einen „Guide“ wäre er für uns nicht zu schaffen. Natürlich boten sich die Jungs gleich persönlich für die ca. 50 km lange Führung durch das Gebirge an. Wir bemerkten schnell, in welche Richtung die Unterhaltung ging und verabschiedeten uns von den "freundlichen Pfadfindern". Um aber auch kein Risiko einzugehen, haben wir uns dann entschlossen, den normalen Weg über die Nationalstr. N10 zur Dades-Schlucht zu nehmen.
Der Fels in der Dades-Schlucht verfärbte sich immer wieder anders, mal gelb, mal schwarz und mal rot und an so manchen Berghängen waren die alten Dörfer kaum von ihrem Untergrund zu unterscheiden und nur bei genauerem Hinsehen zu erkennen.
Und wie es in Marokko so üblich ist, wenn man mal in einem Ort anhält um ein paar Fotos zu machen, finden sich bestimmt ruckzuck einige Kids, die mit offenen Händen und fragenden Blicken vor einem stehen. Dann heißt es wieder: "Bonjour Madame, bonjour Monsieur".
Zum Glück sind wir auf solche Fälle vorbereitet und packen vor jeder Tour einige Kleinigkeiten und Bonbons ein, die immer wieder dankbare Abnehmer finden. T-Shirts, Jeanshosen und andere Bekleidungsgegenstände werden hingegen gerne von den Älteren angenommen, oder als gern gesehenes Tauschobjekt benutzt.
Diese Felsenformation nennt man den Affenfuß-Felsen. Eine Ähnlichkeit kann man nicht abstreiten. Dabei handelt es sich um eine besondere Art der Erderosion, die im Volksmund auch „Wollsackverwitterung“ genannt wird.
Auf dem Parkplatz am Affenfuß, gleich neben dem besten Fotopunkt, werden auch hier die Waren der Berber angeboten. Natürlich ist alles echte Handarbeit.
Und dann kommt man unweigerlich an eines der am meisten fotografierten Motiven von Marokko vorbei, an den Serpentinen in der Dades-Schlucht, die sich zum Café-Restaurant und Hotel Timzzillite und damit auf über 1820 Meter ü.n.N. in die Höhe schrauben. Ein grandioser Ausblick, den man so schnell nicht wieder vergessen wird.
Auch an diesem Naturschauspiel haben die Einheimischen einen Verkaufsstand für die Folklore-Artikel aus dieser Region eingerichtet.
Weiter flussaufwärts quetscht sich der grüne Fluss zwischen den engen Klippen des Gebirges hindurch und hat dabei tiefe Einschnitte in den Felsen gefressen.
Für uns sollten es nun aber genug Sehenswürdigkeiten für einen einzigen Tag gewesen sein und wir machten uns gemächlich auf den Rückweg. Natürlich führte uns die Strecke wieder an zahllosen Kasbahs vorbei, ging durch grüne Oasen und am Ende des Tages hatten unsere Mopeds wieder einmal gute 250 km mehr auf ihrem Zählwerk.
Auf dem Campingplatz machte ich dann noch einen schnellen technischen Dienst an den Fahrzeugen, verstaute die 2-Räder auf dem Trailer und sitze nun hier und schreibe.
Morgen fahren wir dann weiter und machen nochmal einen erneuten Abstecher zu den Sanddünen der Wüstenlandschaften, zur Erg Chebbi.
Das tut mir leid, die Leine ist leider nicht mehr am Ort gewesen, als wir hier ankamen. Vielleicht konnte die ein Anderer auch gut gebrauchen.Gillepumpe hat geschrieben:Ps.: Auf dem CP Ourti habe ich meine Wäscheleine.... leider zwischen zwei Bäumen hängen lassen als ich dort wegfuhr.
Schau mal hier, direkt gegenüber vom Affen, den kennst Du ja: Pattes de Singes
Übrigens, die Baustelle hier im Ort von Tinerhir und am Camp Ourti ist wirklich ätzend. Ein Grund mit, warum wir morgen schon wieder weiter ziehen.
In diesem Sinne, eine gute Reise. Bis später….Peter