Das ist nämlich nicht so einfach in Spanien, Du kannst nicht in die Bank marschieren und sagen: „Gib mir mal 30.000 Euro.“ Das muss man mehrere Tage vorbestellen.
Am Donnerstag dann also in der Bank das fröhliche Geldzählen und nicht vergessen, die Aussenwirtschaftserklärung zu unterschreiben, nicht, dass die mich mit all dem Bargeld an der Grenze aufhalten und ich steh’ da mit meinem roten Kopf. Natürlich haben wir dann ausser der Kontrolle durch die Franzmänner in La Jonquera keinen Zollbeamten mehr gesehen...
Also ging’s dann mit Sack und Pack, einschliesslich Hund, im CLK Cabrio um 14:30 h los. Die Fahrt nach Frankreich war so gut wie ereignislos, es wurde halt immer kälter, aber sonst war nix. In Montpellier wurden wir an der Péage von einer freundlichen Mannschaft Flics angehalten und um unsere Dokumente ersucht. Der Beamte war sehr freundlich, und auf meine Befragen erklärte er mir auch den Weg zur Hotelzone, die zu finden ich schon einmal riesige Probleme hatte. Ich habe sie wieder nicht gefunden, also sind wir zur anderen Zone gefahren, Montpellier hat ja drei Hotelzonen...
Und hier haben wir wieder festgestellt, warum das WoMo so’ne tolle Sache ist: Die Hotelbetten stanken so nach Rauch, dass mir fast schlecht wurde, das passiert Dir in Deinem eigenen WoMo nicht.
Wir sind über Mühlhausen / Freiburg gefahren, da ich unbedingt noch das Lager der Fa. Pearl, Elektronik und Anderes, sehen und besuchen wollte. Naja, das hätte ich mir auch sparen können.
Auf der AB Freiburg – Mannheim sind wir dann in ein derartiges Unwetter gekommen, dass ich zeitweise nicht gesehen habe, ob ich noch in meiner Spur war, der CLK ist halt recht niedrig...Das war denn aber nach Speyer wieder vorbei, und wir kamen ca. 22 Uhr bei Niesmann an. Wir hatten als Kontaktadresse die Pizzería / Hotel Piazza Italia in Polch, und haben da etwas besser als in Montpellier übernachtet, dafür war’s auch doppelt so teuer.
Das Abendessen und das Frühstück sind aber erste Sahne.
Um ca 10 Uhr standen wir dann bei Niesmann Caravaning vor der Tür, wurden sehr freundlich empfangen und dann vom Verkäufer Torsten Schmidt betreut, mit dem ich schon telefonisch Kontakt gehabt hatte.
In der Übergabehalle dann der erste Kontakt: Sch... ist der grooooss!!! So hoch wie ein Autobus. Mir wurde dann kurz und knapp alles erklärt, die Hubstützenanlage, die Alde-Heizung, die Luftfederung, die (uns noch graue Haare bereitende) Alarmanlage, Backofen. etc. etc.
Im Zubehörbereich hatten wir dann auch noch ein paar Sachen ausgesucht und schon konnten wir die Sachen aus unserem CLK in die neue rollende Hütte verladen, schnell noch die Überführungskennzeichen dran und auf ging’s.
Mann, der schaukelt vielleicht, und das ist ein Iveco, die sollen viel stabiler als die kleinen Sprinter sein... Ludmilla sagte später, dass sie in der ersten halben Stunde nur Angst gehabt hätte. Jetzt habe ich allerdings die Luftfeder etwas härter gestellt, und er schaukelt nicht mehr ganz so arg. Unserem Hund, Tayla, war das aber alles egal, sie lag sofort auf ihrem Platz unter dem Tisch und fühlte sich sofort wohl.
Was für ein Panoramablick, der Hammer, das ist ja wie Kino!
Der Hammer war aber auch „Emma“, das Orkantief, dass mir bei der ganzen Fahrt nach Stade ordentliche Probleme machte. Auf der Autobahn durch die Vordereifel und dann das Bergische Land war es recht heftig, aber nach der Abfahrt von der Autobahn bei Sittensen ging es dann bei tiefer Dunkelheit erst richtig los: Gewittersturm, Hagel, einmal war der Blitz nicht weiss, sondern rot, wir waren also direkt drunter. Das Wasser wurde in ca 15 cm Höhe über die Strasse gepeitscht, und ich hatte fast keine Sicht. Natürlich haben wir uns trotz Navi einmal verfahren, und so bruchten wir für 25 km fast ne Stunde.
Am nächsten Morgen war dann die Batterie Fahrerhaus leer. Hm.Hmmm.
Überbrückt, gefahren, und kontrolliert. 12,8 Volt. Abgestellt. Am nächsten Morgen Batterie wieder leer. Mit Niesmann telefoniert, Vorschlag bekommen, dass ich mit der toten, wiederbelebten Batterie über 500 km zu denen fahren solle, damit die mir einen neue einbauen. Kategorisch abgelehnt, weil zu gefährlich. Haben dann zugesagt, dass ich Kauf der Batterie erstattet bekomme. Also zu ATU und eine gekauft. Preis wie in Spanien.
Montag erst mal aufs Landratsamt und das WoMo angemeldet. Das ist ja ein Schwachsinn mit dem neuen Brief. Wir hatten vorher auf der Internetseite des LRA Stade ein schönes Kennzeichen gesucht, leider war C oder CC 800 nicht mehr frei, aber MY (mein) 800 gab’s noch. Also wurde es damit: STD-MY 800.
Am Dienstagmorgen sehen wir, dass die Batterie kleiner als die alte ist. Der Rahmen passt nicht mehr und würde Kurzschluss verursachen. Also mache ich sie mit Spanngurten fest.
Nun bemerken wir, dass die Aussenspiegel bei ca -2 Grad mehr als handwarm sind. Und das bei ausgeschalteter Zündung... Schalter versucht, nee, auch nix.
Sicherung gesucht, gefunden und ausgebaut. Immer noch warm.
Also Batterie bis zur Wegfahrt abgeklemmt, und am Mittwochmorgen vor der Losfahrt angeklemmt. Die Fahrt wieder zurück nach Polch so gut wie ereignislos, ähnlich wie unser Besuch bei unseren Freunden, es war halt „Schietwetter“, durch die Probleme mit der Elektrik hatten wir auch keine Ruhe, wir sind dann am Dienstag noch im Miniatur-Wunderland in Hamburg gewesen. Es war toll. Auf der Fahrt haben wir kurz vor HH ein WoMo gesehen, mit dem Spruch: Jutta und (weiss nicht mehr) auf Tour, falls Ihr dies lest, Schönen Gruss.
Bei Niesmann liegen glücklicherweise Kabel auf dem Ausstellungsgelände rum, da haben wir uns dann in der Nacht angeschlossen, um wenigstens Heizung und Warmwasser zu haben, aber: Warmwasser hatten wir ebensowenig wie Kaltwasser, da wir keinen Schlauch zum Bunkern dabei hatten. Der lag in der Garage in Spanien...
Am nächsten Morgen wurden wir dann in der Werkstatt schon erwartet, aber wegen eines Heizungsproblems, und nicht wegen der Batterie...Wenn ich es aber so recht bedenke, hatten wir ja ein Heizungsproblem, nämlich das der beheizten Spiegel!
Kurze Mägelliste mit dem Werkstattchef besprochen, dann Fz an Mechaniker abgegeben und frühstücken gegangen. Wie herrlich kann man in Bäckereien frühstücken! Das hatte ich schon ganz vergessen. Dreizehn Jahre nicht mehr in Deutschland gewesen.
Noch ein wenig Zubehör gekauft und bestellt und dann wieder auf die Reise. Der Mechaniker hatte uns auch den Frischwassertank gefüllt, 240 Liter, die Gasflasche angeschlossen etc.
Dann über Trier nach Luxemburg, tanken und weiter nach Fronkreisch. In der Nähe von Nancy haben wir einen schönen Platz am Hafen eines kleinen Ortes gefunden, Pont-au-Mousson, an der Mosel. Dort musste ich feststellen, dass die Lache, die ich an einer Stelle hinterlassen hatte, tatsächlich von mir war: Das Boilerablassventil war offen!!! Wieder ohne Wasser...
In unmittelbarer Náhe war zwar ein MC Donalds, aber wir hatten ja keinen Schlauch. Glücklicherweise war unser Blick auf eine „Abwaschschüssel“, in der der Mann das Geschirr zum Abwasch trägt...

Und dann ging der Alarm des WoMo auch noch an, wann es ihm passte. Irgendwann hab ich’s dann wohl hingekriegt, dass er in seinen Originalzustand verfiel und nicht mehr nervte.
Auf der Fahrt hatte ich allerdings feststellen müssen, dass die Spiegelheizung und –verstellung jetzt gar nicht mehr funktionierte, die Temperaturanzeige im Cockpit ausgefallen war und die Gebläseregelung auch nicht mehr das machte, was sie sollte. Ausserdem habe ich ne Fehlermeldung im Display, die ungefähr so aussieht: <Cl>
Offensichtlich hatte der Mechaniker einfach nur den gesamten Strang des Temperaturfühlers und der Spiegelheizung getrennt und jetzt geht natürlich alles, was damit zusammenhängt, nicht mehr. Adieu Klimaanlage.
Ich werde mich morgen mit Niesmann in Verbindung setzen, und ihnen sagen, dass ich das Fz zu Iveco stelle und reparieren lasse, ausserdem ist die Spur verstellt, was auch noch gemacht werden muss. Das müssen die mir alles bezahlen.
Im Rhône-Delta hatten wir dann, um den Kohl fettzumachen, noch Mistral, der so stark war, dass er mich von einer Spur zur anderen geblasen hat.
Auf der spanischen Seite war die Tramuntana (Fallwind aus den Pyrenäen) aber schon vorbei, und so gelangten wir bis ca 100 km vor unsere Haustür, wo ich einfach nicht mehr konnte. Wir haben dann noch eine Nacht hervorragend geschlafen, und waren dann um 10 Uhr morgens bei uns zu Haus.
Am Charisma gefällt mir fast alles:
• Der Platz, das Raumgefühl, das Bad ist riesig, das Bett ebenfalls (150 x 217 cm).
• Garage und andere Stauräume sind höhlenähnlich, die Polster sind wunderbar und sehen aus wie am ersten Tag.
• Die Spiegel sind hervorragend und sehr gut angebracht.
• Das Fz ist trotz seiner Grösse sehr wendig und der Motor ist einsame Klasse. Ich brauche an keinem Berg der Strecke von Hamburg über LUX bis Alicante in den fünften runterzuschalten, und falle nie unter 90 km/h, normalerweise bleibt er stur bei 100 km/h.
Zu bemängeln:
• Die Sitzposition ist nicht optimal und ein ISRI-Sitz wäre besser als ein AGUTI.
• Das linke Bein schmerzt nach längerer Fahrtdauer, weil nur wenig Platz zum Bewegen vorhanden ist.
• Er knarzt etwas mehr als der Bürsti, aber nicht im Möbelbau, sondern es ist die Motorablage, er ist auch lauter als der Ducato.
• Im Motorraum ist alles sehr beengt.
Die Ausstattung:
Fahrgestell IVECO 50 C 13 (5,2 to / 129 PS)
Motorklima
Unterflurklima mit Luftführung bis ins Fahrerhaus (neu)
Alde Warmwasserheizung 5 kw mit 230 V Heizpatrone
Automatische Satantenne und Digitalreceiver
Anhängekupplung 3 to (neu)
Hubstützenanlage Goldschmitt automatische Nivellierung
Luftfederung vierfach Hinterachse Goldschmitt mit Kompressor eingebaut
VDO Dayton Navi mit Extra Bildschirm
Zwei Rückfahrkameras und Monitor
Teppichboden original Concorde
Markise 6 m
Geplant:
Motorradhalterung und Rampe Garage
Regalsystem Garage
Einbau Stromerzeuger in Garage
Safari-Room ist bereits bestellt
Ich hoffe, dass ich niemanden gelangweilt habe, ich bin weiterhin an Tipps und Tricks interessiert und stehe auch selber für alle Fragen weiter gern zur Verfügung.