Moin,
nachdem ich exakt die Nummer - WoMo für knappes Budget - gerade hinter mich gebracht habe, vielleicht ein paar noch vorhandene Eindrücke aus der Zeit. Vorab: ich hatte zwei, drei Prämissen, die die Auswahl erheblich einschränkten:
a) das WoMo mußte schon eine Anhängerkupplung haben (Nachrüstung ist i.d.R. recht teuer und bei den alten Schätzchen unwirtschaftlich),
b) es mußte 4 ordentliche Sitzplätze haben, will sagen: min. Beckengurte für die Kinder auf den hinteren Plätzen - keine Selbstverständlichkeit in den Fahrzeugen vor 2000!
c) es mußte auch noch 4 ordentlichen Schlafplätze haben - ich bin halt nicht sonderlich zart gebaut, da muß aus der Dinette mehr als ein Meter Breite rumkommen!
Das Limit hatte ich mir auf 10.000 EUR gesetzt, egal ob dafür was fixfertiges hergegangen wäre oder notwendige Nacharbeiten sich im Einstandspreis widergespiegelt hätten. Ein bisschen Möbel aufarbeiten, ein paar neue Polster oder auch das eine oder andere beschädigte Teil hätte mich nicht wirklich erschreckt.
Bevorzugt war ein Bus/Kastenwagen, weil sowas zur Not auch mal als Zweitwagen einfacher nutzbar gewesen wäre. Alkoven oder Integrierter war eigentlich nur der Notnagel. Teilintegrierte gibt's nicht allzu viele, die die o.g. Prämissen b) und c) zugleich erfüllen (eine Ausnahme hab ich gefunden, gleich mehr dazu).
Bei den Kastenwägen fanden sich reichlich T3 (hab ich hinter mir, danke für die Zeit, keine Wiederholung nötig

), selten T4, dann aber zumeist mit dem 74 PS Schiffsdiesel und extrareichlich km und am meisten Ford Nuggets die durch die Bank vom Rost zerfressen waren. Schade eigentlich, denn die Raumaufteilung mit der verschiebbaren Bank hätte mir schon sehr getaugt!
Bei den Teilintegrierten fand ich bei mobile.de einen
Winnebago Itasca Phasar, der mich schon bei der Vorstellung Ende der 80er konzeptionell absolut überzeugte. Leider stimmte bei dem Preis und Leistung für mich nicht vollständig überein, es wären Nacharbeiten nötig gewesen, die das gesetzte Budget gesprengt hätten.
Bei den Alkovenmobilen sieht das Angebot recht gut aus. Aber: alles was ich mir in der Preisklasse unterhalb von 7.000 - 7.500 EUR angeschaut habe, war allerdings i.d.R. komplett zu vergessen. Abgewohnt, verschlissen, verbastelt, durchgerostet, Maschine fertig, … alles in beliebiger Kombination vorhanden. Wenn da die Budgetgrenze liegt heißt's entweder leidensfähig sein oder weiter sparen. Ich tendiere zu letzterem: wer billig kauft, kauft zweimal! Oder im dem Fall: gibt so viel Geld für Nacharbeiten aus, das auch gleich was richtig besseres dringewesen wäre.
Zwischen 7.000 und 10.000 EUR lassen sich - insbesondere von privat - recht gepflegte Exemplare finden. In zwei Fällen von älteren Herrschaften denen das Reisen mit dem Mobil zu beschwerlich wurde, eine einem Fall von einer Familie die etwas größeres brauchte (sogar schon angeschafft hatte und damit sehr verhandlungsbereit war um das alte Teil vom Hof zu bekommen

) und einmal von jemandem der von WoMo auf Caravan umstieg.
Die Baujahre lagen allesamt im Bereich Ende 80er bis Mitte 90er Jahre. Losgelöst von den Geschmacksfragen dieser Zeit (Eiche rustikal ebenso vorhanden wie die damals einziehenden Bonbonfarben): nach der Zeit sind die Weichmacher aus den Kunststoffen raus und die Gummis werden spröde. Großes Aufmerksamkeit daher auf Fenster, Klappen, Schrankbeschläge (Verschlüsse und Aufsteller), Dachluken, Duschkabine, Stoßkanten im Aufbau. Ich weiß das es vor Ort bei Besichtigungen schwierig ist, aber vielleicht hat man Freunde in der Nähe oder es findet sich ein bereitwillige Tankstelle/Werkstatt um es zu testen: 10 Minuten eine Dachluke mit dem Gartenschlauch bestrahlt und es ist klar, was das Ding noch kann!
Erste Indizien um die Notwendigkeit einer solchen Untersuchung festzustellen: Flecken in der Dachverkleidung, Stockflecken, erkennbare Wasserläufe im Boden des Alkoven, der schon angesprochene muffige Geruch. Bei einer Probefahrt auf Knarzen und Klappern im Wohnbereich achten, eine zweite Person die hinten sitzt, kann das prima diagnostizieren. Für's Chassis gelten die üblichen Untersuchungen eines gebrauchten PKWs: Motor sauber und trocken (aber ohne das er vorher auf Hochglanz poliert wurde!), Antriebswellen, Lenkung, Manschetten, Traggelenke, …) Bei den Reifen nicht nur Profil, sondern auch Alter anhand der DOT-Nummer untersuchen! Auch wenn das Profil noch prima aussieht kann der Reifen schon aus Holz sein und gehört nach 10 Jahren einfach ausgetauscht.
mobile.de kann ich als Anlaufstation ebenfalls empfehlen, einige der dort verzeichneten Fahrzeuge, aber noch ein paar mehr fand ich zu dem bei
cara-world.de.
HTH
Gruß Stefan
Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, exakt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!