Praxistest der Reich Radlastwaage bis 1500 kg

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Sammy69
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Praxistest der Reich Radlastwaage bis 1500 kg

#1 Beitrag von Sammy69 » 2. Apr 2011, 18:45

Hallo,

nachdem ich das Inernet einmal wegen Radlastwaagen quergelesen und auch hier im Forum manch nützlichen Tip erhalten habe, nahm ich Mitte der Woche einmal Kontakt mit der Firma Reich in Wissenbach auch und stellte per Mail einige Fragen, die auch recht schnell vom Verkauf beantwortet wurden. Die Firma Reich beliefert keine Endkunden, sondern Großhändler. Es ergab sich aber ausnahmsweise die Möglichkeit ein Vorführ- und Testmodell der Reich Radlastwaage bis 1.500 kg zu erhalten. Dieses gab es natürlich nicht umsonst, sondern nur ein paar Euro günstiger. Der normale Verkauf erfolgt über den Einzelhandel.
Die Preise liegen so ab 163 Euro (http://www.carafun.de) aufwärts.
Die Waage selbst ist orange (das Modell bis 1000 kg ist gelb) und wiegt ca. 1 kg - ist also noch handlich genug für unterwegs.
Ich konnte mir die Waage gestern dann abholen und auch noch einige Worte mit dem Herrn Baumeister wechseln, der mir meine Fragen und Bedenken geduldig beantwortete.

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Heute ging dann das Testprogramm los. Nachdem heute morgen noch einmal eine Änderung an unserem Stützensystem vorgenommen wurde (Dank an Bernd Feuring) habe ich auf der Heimfahrt das Womo bei einer Firma mit viel gut Zureden wiegen lassen (geeichte Waage). Das Ergebnis war (Tank 90%, Frischwasser 50%, 2*Gasflasche voll, 1 Fahrer, Womo-Grundausrüstung eingeräumt): VA: 1.630 kg, HA: 2.025 kg, Gesamt: 3.655 kg.
Max Gewichte sind: VA: 1.950 kg, HA: 2.300 kg, Gesamt: 4.250 kg. Nach dieser Messung also noch Luft: VA= 320 kg, HA= 275 kg, Summe 595 kg.

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Dann zu Hause die Reich-Waage aktiviert und erst einmal das Programm auf Wohnmobil-Messung umgestellt. Es sind drei Messprogramme möglich (Anhänger+Stützrad, Doppelachser-Anhänger+Stützrad, Wohnmobil). Auf dem Beipackzettel ist eine recht genaue Anleitung vorhanden, nach der jeder mit der Waage umgehen können sollte. Die Tips von der Firma Reiche waren noch: gleich hohes Brett auf die gegenüberliegende Seite des Messpunktes und gaaaanz langsam drüberfahren und nicht anhalten.

Bild

Bild

Ich habe dann erst einmal drei Durchgänge mit den Vorderrädern gemacht, um mal die verschiedenen Ergebnisse zu sehen.
Dann zweimal das ganze Fahrzeug mit VA+HA
Dann noch zweimal das ganze Fahrzeug mit montiertem Rollerträger incl. Beladung.

Vom Ergebnis her gab es bei den ersten Versuchen schon Abweichungen teilweise ganz schön hoch >100 kg.
Aber ich musste mich erst einmal an die Waage gewöhnen und nach mehreren Anläufen lagen die Meßergebnisse recht dicht beieinander (Abweichung zwischen 10-35 kg). Man sollte wirklich gleichmässig und langsam über wie Waage fahren. Der Untergrund sollte möglichst eben sein (kein Split und erst recht kein Gras - kleiner Scherz).

Mein Fazit aus dem Kauf der Waage:
- die Waage ist zu gebrauchen, wenn man erst einmal sich mit ihr beschäftigt und ausprobieren kann (meine Nachbarn mussten das heute einfach mal ertragen)
- die Messtoleranzen gehen soweit in Ordnung
- der Preis ist mir eigentlich ein wenig zu hoch um für "mal eben zu messen", aber nicht zu hoch, wenn man auf Nummer sicher gehen will
- eine unsinnige Funktion ist meiner Meinung nach das seitenweise Anzeigen des Gewichtes - Achsweise ist besser, aber man kann ja auch mit dem Reifen hinten links anfangen anstatt mit vorne links - dann passt das auch
- ich habe trotz Heckträger an der HA noch 110 kg Luft und an der VA 340 kg Luft. Den Wiederspruch zur Berechnung der VA-Entlastung bei einer gegebenen HA-Belastung (Excel-Formel) muss sich noch versuchen aufzudecken, weil das tatsächlich ermittelte Gewicht und das errechnete voneinander abweichen. Aber das werde ich morgen angehen.

Jetzt geht es grillen....
Grüße
Andi

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oldpitter
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#2 Beitrag von oldpitter » 2. Apr 2011, 21:24

Hallo Andi
Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, genau so eine Waage anzuschaffen. (bis 1.500 kg)
Könnte man dann auch mal auf einem Treffen einsetzen.... :idea:
Daher ist deine Ausführliche Beschreibung und erste Erfahrungen für mich
und sicherlich auch für die anderen User sehr kostbar.

Vielen Dank für die Mühe, die du für uns auf dich genommen hast.

War den die Wägung mit deiner Waage im Ergebnis identisch mit der Wägung der geeichten Waage?
LG Peter

Junge Vögel singen von Freiheit
alte Vögel fliegen..... :lol:

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Meerblick
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#3 Beitrag von Meerblick » 2. Apr 2011, 21:31

Hallo Andi,

das ist wirklich ein klasse Test.

Was mir spontan auffällt, ist das gegenüberliegende Brett. Dieses müsste doch eigentlich in allen
Abmessungen, genauestens den Abmessungen der Waage entsprechen. Jede noch so kleine Abweichung
würde doch auch zu einer minimalen Abweichung, im Ergebnis, führen.

Warum kann man eigentlich nicht einfach auffahren, Gerät anschalten und sieht dann das Gewicht.

Habe keine Ahnung und bin mal gespannt...wie's weiter geht :wink:

Grüsse, Michael

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Sammy69
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#4 Beitrag von Sammy69 » 2. Apr 2011, 23:11

Hallo,

@oldpitter:
die Abweichungen zur geeichten Waage lagen alle im Bereich der angegebenen Toleranz von der Firma Reich (10-35 kg).
Das musste ich aber etwas zusammenrechnen, da ich mit der Radlastwaage ja die Räder einzeln gewogen habe und mit der geeichten Waage die ganze Achse. Aber es passte soweit - zumindest lagen die Werte immer innerhalb des gesamten Wiegeergebnisses.

@almare:
Der Ansprechpartner bei der Firma Reich hat mir erklärt, dass das Wiegen nicht mit dem reinen Aufsetzen des Rades auf die Waage funktioniert (stimmt - habe ich auch mal dank bfb-Stützen probiert), sondern von dem Beschleunigungs-/Überfahrelement "lebt".
Die Waage kippt beim drauffahren an - also Richtung Rad, dann fährt man drüber und nach dem drüberfahren kippt die Waage wieder in die Abfahrtrichtung weg. Unter der Waage sind solche runden Element, die beweglich gelagert sind und auch für die Gewichtsermittlung extra so angebracht sind. Ich mache morgen mal ein Bild von der Unterseite der Waage, dann kann man das besser verstehen.

Das Hilfsbrett für die Gegenseite ist so lang, dass ich erst mit dem zB linken Rad auf das Brett fahre und dann erst mit dem rechten Rad über die Waage. D.h. die linke Seite des Fahrzeuges ist während der gesamten Überfahrt auf der gleichen Höhe wie die Waage.

Grüße
Andi

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#5 Beitrag von Sammy69 » 3. Apr 2011, 16:24

Hallo,

hier noch ein paar Detailbilder der Waage:
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Grüße
Andi

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#6 Beitrag von andre.bohne » 4. Apr 2011, 09:24

Hallo

also ich finde das schon eine stolzen Preis wenn man Bedenkt das eine geeichte wiegen beim Landhandel max 5 bis 10 euro kostet.

Na ja wenn man keien um die ecke hat gibt er auch Baumärkte die das meistens Kostenlos anbieten.

Und wie oft wiegt man Wirklich? Wir machen das bei treffen meistens so das wir mit der Örtlichen Polizei reden und soetwas auch vor Ort dann Kosten los und mal ohne Strafe machen . Sie müßen ja auch nicht den Fahrzeugschein sehen grins.

André
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#7 Beitrag von Sammy69 » 4. Apr 2011, 09:33

Hallo Andre,

mit dem stolzen Preis hast Du sicherlich recht.
Was mir aber beim Wiegen und probieren wieder mal aufgefallen ist, dass z.B. hinten links und rechts und natürlich auch vorne schon erhebliche Gewichtsunterschiede vorhanden sind bzw. sein können.
Was hilft es mir in diesem Fall, dass ich bei der (im Moment mir bekannten) einzigen Firma in ca. 25 km Entfernung zwar wiegen kann, aber nur Achsweise.
Mir persönlich war es auch das Geld wert zu wissen, wie im Womo das Gewicht von links und rechts verteilt ist. Natürlich zählt das Achsgewicht, aber wenn man durch umladen auf beiden Reifen das annähernd gleiche Gewicht erhalten kann ist das in meinen Augen auch ein Sicherheitsgewinn.

Wie oft ich wieden werde, kann ich Dir nicht wirklich sagen. Aber im Moment werde ich verschiedene Situationen ausprobieren (insbesondere bei verschiedenen Beladungszuständen), damit ich weiß, wo es klemmen kann.
Da ich aber auch noch mit Anhängern (auch größeren) am Disco unterwegs bin, setze ich die Waage dort auch noch ein.

Und wenn ich ganz ehrlich bin, ein wenig männlicher Spieltrieb ist auch noch vorhanden.

Grüße
Andi

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#8 Beitrag von andre.bohne » 4. Apr 2011, 10:17

Hallo

Ja das stimmt wir Männer wollen immer was zum spielen haben . Und so wie du es beschreibst ist es ja auch alles io und ich habe denvorzeil das ich jederzeit kostenlos wiegen kann und dies mache ich auch natürlich auch radweise man braucht ja nur mit einem Rad auf die fahrzeugwage fahren .


Dann noch viel spas beim testen und umpacken . Wenn ich bendenke was wir in den 20 Jahren schon alles umgebaut haben Batterien verlegt dieseltank umgebaut usw

Andre
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#9 Beitrag von Hymerfan » 4. Apr 2011, 16:48

wir haben einen netten Schrotthöker in der nähe... :wink:

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#10 Beitrag von oldpitter » 4. Apr 2011, 18:53

wir haben nix in der Nähe.... :cry:
Bei der Raifeisen kostet JEDER Wiegevorgang 6 € :evil:

Und auch die Gewichtsverteilung der einzelnen Achsen b.z.w.
Beladung der einzelnen Räder ist nicht ganz unwesentlich...... :wink:

Also werde ich meinen "Wunschzettel" mal erweitern. :angel4:
LG Peter

Junge Vögel singen von Freiheit
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#11 Beitrag von freetec598 » 4. Apr 2011, 19:18

oldpitter hat geschrieben:wir haben nix in der Nähe.... :cry:
Bei der Raifeisen kostet JEDER Wiegevorgang 6 € :evil:

Und auch die Gewichtsverteilung der einzelnen Achsen b.z.w.
Beladung der einzelnen Räder ist nicht ganz unwesentlich...... :wink:

Also werde ich meinen "Wunschzettel" mal erweitern. :angel4:
Hallo Peter,

hast Du dem "Wieger" schon mal angeboten, keinen Beleg (Wiegekarte) zu benötigen ?
Wenn ich vor dem Wiegen sage, ich brauche keine Karte, geht es umsonst oder einen freiwilligen "Zwickl" für die Kaffeekasse.
Servus
Peter
Nimm Dir Zeit für Deine Freunde,
sonst nimmt die Zeit Dir Deine Freunde !

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#12 Beitrag von Meerblick » 4. Apr 2011, 20:14

Hallo zusammen,

der gute Andi hat hier einen prima Test gestartet.
Warum das nun in einer Pfennigfuchserei enden soll, ist mir unangenehm.

Ich erwäge den Ankauf einer solchen Waage und kann die Gründe von Andi gut verstehen.

Mein Mobil ist mit 3500 KG zugelassen und ich hätte somit eine gute Gelegenheit die Gegebenheiten
zu prüfen...und zwar unabhängig von Bürozeiten und einer schlecht gelaunten Kassenzicke. (erlebt).

(at ) Andi
die "Abrolltechnik" der Waage erschliest sich mir nicht wirklich. Bin Dir für jede weitere Info
dankbar :wink: ...ehm, natürlich auch für jedweden Test... :!:

Grüsse, Michael

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#13 Beitrag von Sammy69 » 4. Apr 2011, 21:33

Hallo almare/Michael,

ich kann das Geldargument schon nachvollziehen, wenn man andere Wiegemöglichkeiten hat.

Aber mal zum "drüberfahren" statt "drauffahren und stehenbleiben" .

Ich bin nur interessierter Laie und versuche das mal so wiederzugeben, wie es mir von Herrn Baumeister erklärt wurde:
Diese schwarzen, runden Unterteile schauen ja etwas aus der Waage heraus. Dazu kommt, dass diese Teile beweglich sind. Diese Teile haben immer vollen Bodenkontakt, selbst wenn die Waage beim drüberfahren sich bewegt (was sie ja auch soll).
Als Messelement hat die Waage einen Piezo-Element.
Durch das Drüberfahren verformt die Krafteinwirkung den Federkörper des Aufnehmers. Da der Federkörper aus Metall ist ändert sich durch diese Verformung/Dehnung der elektrische Widerstand und diese Änderung lässt sich in einer elektrischen Spannung ausdrücken, die in einem Messergebnis resultiert. Daher das Drüberfahren, damit dieses Federelement arbeiten kann.
Hoffentlich kann man mein Geschreibsel verstehen.

Grüße
Andi

P.S. Die Versuche sind noch nicht abgeschlossen und ich habe am Wochenende wahrscheinlich die Möglichkeit auf unserem Betriebshof (extrem glatt und eben) noch mal die Möglichkeit ein paar Messungen vorzunehmen - auch eine Art von Sport (Waage unterlegen, Ausgleichsbrett unterlegen, drüberfahren, ablesen, Waage umlegen, Ausgleichsbrett umlegen, einsteigen, drüberfahren.....)

Meerblick
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#14 Beitrag von Meerblick » 4. Apr 2011, 22:45

Hallo Andi,

die Höhe der Waage war mein Problem. Man müsste schon eine Menge Technik verstecken können.
Die Piezo-Technik wäre das Letzte worauf ich gekommen wäre.

Piezo bedeutet ja vereinfacht, dass sich 2 verschiedenen Metalle aneinander reiben und
dabei eine elektrische Spannung auslösen.
Daher also die gewünschte Bewegungsenergie. Schon verblüffend :shock:

Mal sehen, solltest Du keinen geeigneten Test-Ort finden, bei mir stehst Du topfeben auf Fliesen,
oder (Du hast ja wohl einen Alkoven) nebenan auf VB-Pflaster :wink: LDK ist ja nicht weit weg.

Grüsse, Michael

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#15 Beitrag von Sammy69 » 5. Apr 2011, 06:04

Hallo Michael,

nee ist keine Entfernung - dürften so rund 80 km sein.

Oder Du kommst mal an einem Sonntag vorbei, dann können wir hier bei einem Rewe-Markt oder Lidl-Markt wiegen, vorfahren, wiegen, vorfahren, bis die Batterien leer sind.

Grüße
Andi

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