Vier Dinge braucht der sicherheitsbewusste Wohnmobilfahrer:
Waage, Maßband, Taschenrechner und etwas Zeit. Dann steht einem umfassenden Beladungs-Check nichts mehr im Wege.
Die Überladung des Wohnmobils – auch nur einzelner Achsen – darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Speziell bei frontangetriebenen Fahrzeugen leiden Traktion und Fahrverhalten, die Lenkansprache verschlechtert sich. In extremen Fällen kann selbst die Tragfähigkeit der Reifen überlastet werden. Mit fatalen Folgen. Kommt es zum Unfall, stehen Probleme mit der Versicherung ins Haus, und letztlich drohen bei Verkehrs-Kontrollen unterschiedlich gestaffelte Bußgelder; mehr als 20 Prozent Überladung schlagen sich gar auf dem Punktekonto im Verkehrssünder-Register nieder. Kurz – es lohnt sich aus vielen Gründen, der Beladung einiges Augenmerk zu schenken und für das Wohnmobil eine detaillierte Lade-Analyse vorzunehmen. Dies ist kein Hexenwerk; was zählt, ist das "Gewusst wie".
Die Staumöglichkeiten im Wohnmobil sind mehr oder minder stark vom Grundriss vorgegeben. Voluminöse Heckgaragen etwa laden zur Mitnahme eines Motorrollers oder zum Einpacken anderer schwerer Urlaubsutensilien ein. Was aber, wenn speziell die zulässige Hinterachslast frühzeitig am Limit ist? Denn nur selten wird beim Beladen die Hebelwirkung einzelner im Fahrzeug verteilter Lasten beachtet – gerade bei Fahrzeugen mit üppigem Hecküberhang ein nicht zu vernachlässigender Faktor.
Entscheidend ist eben nicht allein das tatsächliche Ladungs-Gewicht, sondern auch in welchem Abstand von den Achsen es verstaut wird. Der Fachmann spricht von der Momentenwirkung und meint damit den gleichen Effekt wie bei der Wippschaukel auf dem Spielplatz, wenn das Kind weit außen mit einem Erwachsenen am gegenüberliegenden kurzen Hebelarm das Gleichgewicht hält.
Die Momentenwirkung der Beladung im Wohnmobil lässt sich mit einem einfachen Dreisatz errechnen: Maßgeblich ist der jeweilige Abstand "A" (in cm) von der Vorderachse zu jedem einzelnen Zuladungs-Gewicht "G" (in kg). Ferner geht der Radstand des Fahrzeugs "R" (in cm) mit in die Rechnung ein: Vorderachs-Abstand A mal Gewicht G geteilt durch Radstand R ergibt dann die Last, mit der das jeweilige Gewicht auf die Hinterachse (!) drückt. Die Differenz aus dem tatsächlichen Gewicht des geladenen Gegenstands und der eben errechneten Hinterachsbelastung geht dann aufs Konto der Vorderachse. Das kann – bei Beladung hinter der Hinterachse – durchaus auch einen negativen Wert ergeben; sprich, die Vorderachse wird entlastet.
Quelle: http://www.adac.de
Den Beladungsrechner zu download gibt es hier:
Wohnmobil-Beladungsrechner
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Campergruß
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Weight & Balance
Tja, in der Fliegerei nennt sich dieses Fach "weight & balance".
Anders als im Straßenverkehr ist in der Fliegerei eine Ermittlung der korrekten Beladung und Gewichtsverteilung für JEDEN FLUG gesetzlich vorgeschrieben.
Jeder Hersteller hat so seine eigenen Helferlein (meistens Diagramme) entwickelt, mit denen sich ermitteln lässt, ob sich das Gesamtdrehmoment (=Fertige Beladung) im zulässigen Bereich befindet.
Die Hebelarme (=stations) werden dabei von einer virtuellen Linie noch VOR dem Bugrad aus berechnet (sog. datum line). Das hat aus meiner Sicht den Vorteil, dass man nicht mehr mit positiven und negativen Drehmomenten rechnen muss, sondern einfach alle addieren kann.
Allerdings ist in der Fliegerei nicht die Achslast das Problem, sondern eher, dass der Schwerpunkt (cog-center of gravity) im zulässigen Bereich gehalten wird und nicht zu nasen- oder schwanzlastig wird.
Anders als im Straßenverkehr ist in der Fliegerei eine Ermittlung der korrekten Beladung und Gewichtsverteilung für JEDEN FLUG gesetzlich vorgeschrieben.
Jeder Hersteller hat so seine eigenen Helferlein (meistens Diagramme) entwickelt, mit denen sich ermitteln lässt, ob sich das Gesamtdrehmoment (=Fertige Beladung) im zulässigen Bereich befindet.
Die Hebelarme (=stations) werden dabei von einer virtuellen Linie noch VOR dem Bugrad aus berechnet (sog. datum line). Das hat aus meiner Sicht den Vorteil, dass man nicht mehr mit positiven und negativen Drehmomenten rechnen muss, sondern einfach alle addieren kann.
Allerdings ist in der Fliegerei nicht die Achslast das Problem, sondern eher, dass der Schwerpunkt (cog-center of gravity) im zulässigen Bereich gehalten wird und nicht zu nasen- oder schwanzlastig wird.
<br><img src="http://www.flugsimulator-leipzig.de/S660.jpg" align="left" hspace="10">K & E aus Leipzig <br>im Sommer so gut wie immer<br>unterwegs im<br> Hymer S660
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