Lange geplant, oft gewünscht, aber es hat nie sollen sein.
Bei den jährlichen Übertragungen der Tour de France haben uns die diversen Alpenetappen immer besonders fasziniert.
Entweder hat uns die Zeit nicht gereicht, oder die Jahreszeit war nicht passend – nun haben wirs gepackt.
Vorab eine kleine Darstellung, wie wir gereist sind.
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Es geht los, wir besuchen, wie so oft, wenn wir in den Süden fahren, zuerst unsere Freunde bei Offenburg.
Ein Bilderbuchtag bricht an – meine liebe Frau macht noch schnell eine Probefahrt...

Wenn wir zu Besuch sind, stehen wir fürstlich – einen Hallenplatz reserviert man stets für uns.

Gut gelaunt fahren wir durchs nebensträßliche Elsass und erreichen bald das romantische Jura, wo wir unsere Fahrt auf Bilderbuch-Nebensträßchen fortsetzen.





Bereits am frühen Nachmittag erreichen wir unser erstes Etappenziel, den hübschen kleinen Bergsee Lac de St. Point, der inmitten des Jura liegt.
Dieser Platz erfüllt sämtliche Wünsche zum Nulltarif – nur Strom gibt es nicht.




Am nächsten Morgen brechen wir, wie immer, früh auf – der Tag verspricht, bewölkt zu bleiben.


Wir fahren weiter durchs landschaftlich sehr reizvolle Jura, verlassen uns auf unsere Paula, und, plötzlich sehen wir einen Schlagbaum.
Unser findiges Navi hat ganz offensichtlich festgestellt, daß man, durch die Schweiz fahrend, 330 Meter sparen kann. Nun gut, wir machen den Spaß mit, wir bleiben ja im Jura...




Auch hier hat es an bizarren Nebensträßchen, die ich so liebe, keinen Mangel.



Nun gut, wieder zurück in Frankreich setzt sich die wunderbare Mittelgebirgslandschaft nahtlos fort.


Unterwegs finden wie ein Cafe-Bistro, das genauso reizend ist wie die Landschaft.

Wir durchqueren Aix les Bains,

und haben schon bald unser Etappenziel, den äußerst gepflegten Municipal in „Challes les Eaux“, einem kleinen Badeort unweit von Chambery erreicht.
Der unmittelbar an einer weitläufigen Parkanlage gelegene Platz ist nicht nur sehr gepflegt, die Gemeinde legt darüberhinaus sehr großen Wert auf ein stimmiges Stadtbild des kleinen Kurbades. Weil meine liebe Frau geburtstag hat, verbringen wir drei Tage hier, und gehen vorzüglich im Casino des Kurortes essen.
Stets nachmittags zur besten Thermikzeit bewundern wir die Flugkünste der Segelflieger, deren Flugplatz unmittelbar an den Park und Campingplatz grenzt. (keine Geräuschbelästigung)


Wir haben „Schwein“ - der Tag hat nebelig begonnen, innerhalb einer Stunde reißen die Wolken auf, und versprechen uns einen Bilderbuch – Bergtag, den wir so sehr erhofft haben.





Nun wissen dank unserer Paula auch, woher der „Tèlègraphe“ seinen legendären Ruf unter Radfahrern hat – innerhalb weniger Kilometer haben wir einen Höhenunterschied von 1000 Metern bewältigt




Wir fahren durchs brechend volle Städtchen „Valloire“, dem französischen Wallfahrtsort für 4X4 Freaks, der Campingplatz hat sogar die Parkplätze auf der Straße belegt, daher ziehen wir es vor, weiterzufahren.

Am Dorfende beginnt bereits der verheißungsvolle Anstieg zum berühmten Galibier, einem der höchsten befahrbaren Bergpässe in den Alpen mit rund 2.800 Metern.


Es ist nicht zu glauben – trotz dieses Bilderbuchwetters ist nichts los auf den Straßen, und so schrauben wir uns genüßlich und langsam empor, die wundervolle Berglandschaft genießend.










Ab hier, einer Untertunnelung des Gipfels für Fahrzeuge über 3,5 to wird’s ernst, aber, wir wiegen doch kaum was, ich muß oben drüber.



Offensichtlich ist einigen Entgegenkommenden unser Womo nicht geheuer – sie halten an, oder machen ehrfürchtig Platz.


Nach einigen Schweigeminuten fahren wir weiter, dem Lautaret entgegen.






Am Lautaret angekommen treffen wir dort auf eine kleine Ferme-Auberge, an der wir die letzten zwei Portionen Lammkoteletts mit Kartoffelgratin und Böhnchen erhalten zum Friedenspreis von 6 €uro – wieder Schwein gehabt.



Nach einer kurzen Siesta fahren wir weiter, dem wunderbaren Briancon entgegen.






Auf dem Galibier hatten wir in 2800 Metern Höhe bereits 30 ° - in Briancon ist es so heiß, der Wonmobilstellplatz schattenlos in glühender Sonne, daß wir unseren Buben diese Hitze ersparen
und nach kurzem Aufenthalt weiterfahren.



Bald sind wir in unserem nächsten Etappenziel angekommen, der gepflegt Wintersportort Mongenèvre, der unmittelbar an der italienischen Grenze und dem Weg nach Sestriere liegt.


Selbst hier in fast 2000 Metern Höhe sind wir für unsere Klimaanlage dankbar – und der Tatsache, daß uns die Gemeinde in der Platzgebühr eine Absicherung von 16 Ampere spendiert.

Für Wanderer und Naturliebhaber ist hier ein Paradies vorzufinden mit unzähligen Wanderpfaden – wir verbringen eine „lauschige“ Nacht bei fast 30 ° und atemberaubendem Sternenhimmel.

Der frühe Vogel fängt den Wurm – dieses alte asiatische Sprichwort wird für uns bei diesen Temperaturen fast zur Pflicht. Also geht’s am nächsten Morgen in aller Frühe weiter.


Auf dem Rückweg können wir noch einmal Vaubans geniale Befestigungsanlage als Höchstgelegene Europas bewundern – der Mann war ein verkanntes Genie...



Rasch fahren wir durch die Stadt in südwestliche Richtung – wir haben ja noch einiges vor, und wollen uns an verschiedenen Orten mit Freunden und Altbekannten treffen.



Schöner als die Energieplaner hätte der liebe Gott die Lage des „Lac de Serre-Poncon“ auch nicht gestalten können...
Anschließend fahren wir in der Region Gap durch einen der Obstgärten Frankreichs
Fahren durch das stets quirlige Sisteron
Auf spannenden Abschnitten der „Route Napolèon“ durch die Seealpen
Und haben bald unsere „große Liebe“ Castellane erreicht.
Hier, auf dem ehemaligen Bauernhöfchen, dem heutigen Campingplatz „Frédéric Mistral“ sind wir zuhause. Der von der Familie Lion in zweiter Generation geführte Platz ist seit vielen Jahren Treffpunkt einer eingeschworenen Castellane-Gemeinde – man ist und fühlt sich hier zuhause.







Unsere Lieblingsbar und Restaurant „La Taverne“...
Man wohnt unter alten Apfelbäumen und duscht im ehemaligen Hühnerstall...



Castellane zum Abschied bei Nacht mit seiner „Notre Dame du Roc“
Eine Woche muß reichen, wir wollen noch ein Stückchen weiter – an die Côte
Immer wieder aufs Neue faszinieren uns die Seealpen mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft
Das muß ein neues Modell von Renault sein mit seiner energiesparenden Bereifung...
Noch ein paar Meter
Und wir sehen Wasser – die Franzosen sehen Halteverbote für Wohnmobile nicht so eng...
Wir fahren einige Kilometer der Küste entlang
Und haben bald unseren Lieblingscampingplatz, die „Domaine de la Favière“ erreicht.
Mit etwas Geschick fädeln wir uns unter die Platanen – und haben als einzige im Weg TV-Empfang. Hihi...

Wir treffen schweizer Bekannte, die stets ihre Alarmanlage mit sich führen



Drei Wochen sind entsetzlich schnell vorbei – aber wir müssen nach Hause, wir haben eine Verabredung. So machen wir uns also auf den Heimweg.



Gemütlich fahren wir durch die Haute Provence und die Ausläufer der Seealpen.



Auf halbem Wege machen wir Station auf einem kleinen Campingplatz in les Abrets, dem „Coin tranquille“, also dem ruhigen Flecken. Hier mach die quirlige Besitzerin den Platz und Vaddern kocht...

Eine schöne Alpentour geht zu Ende – geplant haben wir, diese dieses Jahr fortzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
donalfredo